Verwaltungsgliederung 2008

Sachsen - Verwaltung
978-3-14-100760-2 | Seite 11 | Abb. 2| Maßstab 1 : 2000000

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Mit einer Verwaltungs- und Kreisreform hat der Freistaat Sachsen ab dem 1. August 2008 seine administrativen Einheiten deutlich reduziert und somit für neue Zuschnitte gesorgt. Zuvor hatte es mit Chemnitz, Dresden, Görlitz, Hoyerswerda, Leipzig, Plauen und Zwickau noch sieben kreisfreie Städte gegeben. Heute hat sich die Zahl mit Chemnitz, Dresden und Leipzig auf die drei größten Städte des Bundeslandes verringert. Sie sind gleichzeitig die Verwaltungssitze der drei Landesdirektionen.

Verwaltungsgliederung
Vor der Kreisreform hatte es 22 Landkreise gegeben. Heute sind es nur noch zehn: Bautzen (BZ), Erzgebirgskreis (ERZ), Görlitz (GR), Leipzig (L), Meißen (MEI), Mittelsachsen (FG), Nordsachsen (TDO), Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (PIR), Vogtlandkreis (V) und Zwickau (Z). Von den 496 politisch selbstständigen Einheiten sind 178 Städte und 318 Gemeinden. 239 Gemeinden haben sich zur Vereinfachung der Aufgaben in 96 Verwaltungsgemeinschaften zusammengeschlossen, 34 Gemeinden haben sich für insgesamt zehn Verwaltungsverbände entschieden.
Chemnitz, Dresden und Leipzig sind nicht nur die Verwaltungssitze der Landesdirektionen und die einzigen kreisfreien Städte, sondern auch Sachsens einzige Großstädte. An erster Position lag Mitte 2008 Leipzig mit rund 512 000 Menschen, gefolgt von Dresden mit rund 508 000 und Chemnitz mit 244 000 Einwohnern. Wenige Jahre zuvor gehörte auch Zwickau in diese Riege, doch ist die Einwohnerzahl der Kreisstadt des gleichnamigen Kreises unter die 100 000-Marke gesunken.
Mit 2 391 km² ist Bautzen der flächengrößte Landkreis Sachsens. Zwickau als kleiner Landkreis hat dagegen nur 949 km² Fläche. Auch bei der Bevölkerungsverteilung gibt es Diskrepanzen: Während im Erzgebirgskreis um die Kreisstadt Annaberg-Buchholz mit über 380 000 Bewohnern die meisten Menschen leben, sind es im bevölkerungsärmsten Landkreis Nordsachsen mit Torgau als Verwaltungszentrum nur rund 214 000.
Besonders bei den Städten, die ihren Status als Kreisstadt oder kreisfreie Stadt verloren haben, wurde Kritik an der Reform laut. So sieht man im ehemals kreisfreien Hoyerswerda die Gefahr, wirtschaftlich noch weiter abzusteigen als es in der Vergangenheit ohnehin der Fall war. Auch Plauen wollte seine Kreisfreiheit behalten und sich keineswegs mit dem neuen Status als Kreisstadt begnügen. Ein entsprechender Antrag beim Verfassungsgericht des Landes scheiterte jedoch. Mit einem ähnlichen Versuch kam auch Aue nicht zum Erfolg, das statt Annaberg-Buchholz Kreisstadt des Erzgebirgskreises werden wollte. Die Argumente der Reformgegner im Landkreis Nordsachsen um die Kreisstadt Torgau waren dagegen anderer Natur. Dort befürchtete man, dass der neue Kreis zu künstlich sei, als dass eine gemeinsame Identität entstehen könne.
D. Falk

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