Tourismus

Tourismus
978-3-14-100852-4 | Seite 19 | Abb. 2| Maßstab 1 : 1100000

Überblick

Baden-Württemberg zählt zu den bedeutendsten Reise- und Bäderregionen Deutschlands. Der Tourismus erwirtschaftet rund 5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Die Karte des Tourismus weist einerseits flächenhafte Strukturen wie Naturparks aus, andererseits zeigt sie Fremdenverkehrsorte in verschiedenen Kategorien und Größen sowie wichtige Sehenswürdigkeiten.

National- und Naturparks, Biosphärenreservat

2014 wurde der erste Nationalpark von Baden-Württemberg gegründet. Der 10 062 ha große Nationalpark Schwarzwald besteht aus zwei räumlich voneinander getrennten Teilgebieten zwischen Baden-Baden und Freudenstadt. Das Bundesland verfügt über sieben Naturparks. Die beiden größten sind die Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord und Südschwarzwald. Weitere Großschutzgebiete bilden die Naturparks Neckartal-Odenwald, Stromberg-Heuchelberg, Schwäbisch-Fränkischer Wald, Schönbuch und Obere Donau. 2009 wurde die Schwäbische Alb als Biosphärenreservat ausgewiesen.

Touristisches Angebot

Der Schwarzwald verfügt über ein vielfältiges touristisches Angebot, das von einem Netz an Wander- und Radfahrwegen über Besucherbergwerke bis zu Natursehenswürdigkeiten wie den Triberger Wasserfällen, dem Titisee und der Wutachschlucht reicht. Beliebt sind Ausflüge auf den Feldberg (1493 m), der als höchster Berg Baden-Württembergs über eine Bundesstraße und eine Eisenbahnstrecke mit Busverbindung erreichbar ist. Zum 1284 Meter hohen Schauinsland führt die Schauinslandbahn, die als Deutschlands längste Kabinen-Umlauf-Seilbahn (3600 m) den Berg mit der Talstation in Freiburg verbindet. Die Hochlagen des Schwarzwalds bieten auch viele Möglichkeiten für den Wintersport.

Das Bodenseegebiet zeichnet sich durch eine hohe Dichte an Sehenswürdigkeiten aus: die Blumeninsel Mainau, die Klosterinsel Reichenau (seit 2000 Weltkulturerbe der UNESCO), das Pfahlbautenmuseum in Unteruhldingen, die historischen Stadtbilder von Konstanz und Meersburg sowie eine Reihe von Schlössern und Burgen wie Schloss Heiligenberg. Auch in anderen Teilen Baden-Württembergs bilden Burgen, Schlösser und Klöster bedeutende touristische Sehenswürdigkeiten. Das Kloster Maulbronn im Nordosten von Pforzheim gehört seit 1993 zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Stuttgart nimmt im Städtetourismus eine überragende Stellung ein. Neben der Messe verfügt die Stadt über ein vielfältiges touristisches Angebot wie die Staatsgalerie, das Neue Schloss mit dem Schlosspark, dem Zoologischen und Botanischen Garten Wilhelma und das Mercedes-Benz-Museum. Die Landeshauptstadt ist auch ein guter Ausgangspunkt zur Erkundung der Schwäbischen Alb mit ihren zahlreichen Karsterscheinungen.

Der Europapark Rust im Nordwesten von Freiburg gilt mit jährlich über 5 Mio. Besuchern als der größte Freizeitpark Deutschlands. Von großer Bedeutung für den Tourismus sind die rund 60 Heilbäder und Kurorte, von denen ein großer Teil in der Thermenregion des Schwarzwalds und am Rand der Schwäbischen Alb liegt.

Übernachtungszahlen

Von den bundesweit 424,1 Mio. Übernachtungen im Jahr 2014 entfielen 49,1 Mio. auf Baden-Württemberg. Stuttgart rangierte mit 3,4 Mio. Übernachtungen unter den Top Ten der deutschen Großstädte, Freiburg im Breisgau mit 1,4 Mio. Übernachtungen folgt auf Rang 2 in Baden-Württemberg. Heidelberg, Mannheim und Karlsruhe wiesen jeweils mehr als eine Million Übernachtungen auf. Die touristische Bedeutung des Schwarzwaldes spiegelt sich mit 4,6 Mio. Übernachtungen im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald und 3,4 Mio. Übernachtungen im Ortenaukreis wider. Die baden-württembergischen Heilbäder verzeichneten 2014 mehr als 12 Mio. Übernachtungen.

H. Kiegel, E. Astor

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