Südliches Baden-Württemberg - Physische Karte

Südliches Baden-Württemberg - Physische Karte
978-3-14-100852-4 | Seite 14 | Abb. 1| Maßstab 1 : 500000

Überblick

Vom tief gelegenen Oberrheingraben steigt das Land steil zum Schwarzwaldkamm auf. Das im Feldberg bis 1493 Meter hohe Mittelgebirge dacht sich nach Osten zu den Tälern von Neckar und Donau mit ihren Quellflüssen sanft ab. Der steile Albtrauf mit Höhenunterschieden von mehr als 400 Metern markiert den Rand der Schichtstufe der Schwäbischen Alb. Südlich der Donau beginnt mit Oberschwaben das hügelige Voralpenland, das östlich des Bodensees ins Allgäu übergeht.

Schwarzwald

Dem Schwarzwald vorgelagert sind der Kaiserstuhl, die Ortenau, der Breisgau und das Markgräfler Land. Der isoliert im Oberrheinischen Tiefland liegende, weitgehend mit Löss bedeckte Kaiserstuhl ist im Osten aus Sedimenten aufgebaut; der westliche Teil ist ein stark abgetragener Schichtvulkan aus dem Miozän. Ortenau, Breisgau und Markgräfler Land gehören zur reizvollen, landwirtschaftlich intensiv genutzten Vorhügelzone mit Gemüseanbau, Wein- und Obstbau.

Der Schwarzwald fällt nach Süden und Westen steil zum Hochrhein bzw. zum Oberrhein ab. Der südliche, am stärksten emporgehobene Teil besteht aus kristallinem Grundgebirge, während der Norden aus Buntsandstein aufgebaut ist. Im Süden lassen sich Spuren einer ehemaligen Vergletscherung – etwa in den Karseen Mummelsee und Titisee – feststellen. Der vorgelagerte Dinkelberg im Südwesten ist eine verkarstete Muschelkalkplatte. Nach Osten geht der Schwarzwald mit sanften Geländeformen allmählich ins Süddeutsche Schichtstufenland über.

Schwäbische Alb

Zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb liegt die von der Wutach zerschnittene Hochebene der Baar. Die aus Jurakalken aufgebaute Schwäbische Alb bildet die höchste Stufe des Süddeutschen Schichtstufenlandes. In den Meeresablagerungen haben sich zahlreiche Fossilien erhalten. Die Schwäbische Alb gliedert sich von Südwesten bis Nordosten – allmählich abdachend – in die Abschnitte Heuberg (mit dem 1015 m hohen Lemberg), Hohe Alb, Albuch und Härtsfeld. Vorgelagert sind einzelne markante Zeugen- und Ausliegerberge, die die schrittweise Auflösung des Albtraufs bekunden. Die Schwäbische Alb ist das größte zusammenhängende Karstgebiet Mitteleuropas mit zahlreichen Höhlen, Dolinen, Quelltöpfen und Trockentälern. Die Karstlandschaft wird bei Bad Urach von zahlreichen Eruptionsstellen (Randecker Maar) des Schwäbischen Vulkans unterbrochen.

Oberschwaben, Allgäu und Bodensee

Der von Vulkankegeln überragte Hegau bildet eine Überleitung von der kargen Schwäbischen Alb zur alten Kulturlandschaft um den Bodensee. Das Hinterland des Bodensees zählt zum von den Eiszeiten (Rheingletscher) überprägten Oberschwaben, das bis zur Donau reicht, die sich bei Beuron ein Durchbruchstal geschaffen hat. Im Osten bildet die Iller eine natürliche Grenze zu Bayern. Der Linzgau mit dem markanten Höchsten (833 m) ist ein bedeutendes Obstbaugebiet. Zu Oberschwaben zählt auch das Westallgäu um Isny mit dem 1118 Meter hohen Schwarzen Grat in der Gebirgsgruppe Adelegg am Alpenrand.

E. Astor

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