Mecklenburg-Vorpommern - Naturschutz

Mecklenburg-Vorpommern - Mecklenburg-Vorpommern - Naturschutz und Umwelt
978-3-14-100381-9 | Seite 22 | Abb. 1

Überblick

Mecklenburg-Vorpommern hat bundesweit den höchsten Anteil an Flächen, die unter Schutz gestellt sind. 15 Prozent der Landesfläche nehmen allein die Großschutzgebiete ein. Zum System des Naturschutzes gehören nicht nur knapp 300 Naturschutzgebiete, die 4,1 Prozent der Landesfläche ausmachen, drei Nationalparks und sieben Naturparks. Das Land verfügt auch über die Biosphärenreservate Südost-Rügen, Schaalsee und den Naturpark Mecklenburgisches Elbetal, der zum länderübergreifenden Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe gehört. Dazu kommen noch 143 großflächige Landschaftsschutzgebiete und der behutsam für den Tourismus erschlossene Geopark Mecklenburgische Eiszeitlandschaft mit seinen zahlreichen Eiszeitrelikten (Überreste aus der Eiszeit), etwa dem 320 Tonnen schweren Findling von Altentreptow.

Nationalparks

Drei Schutzgebiete Mecklenburg-Vorpommerns haben den Status eines Nationalparks und unterliegen damit besonders strengen Schutzbestimmungen. Größter ist mit 80 500 Hektar der Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft. Er umfasst neben Landflächen von Darß, Zingst, Bock, Hiddensee und Westrügen größere Flachwassergebiete (Bodden) und kleinere Inseln. Der 32 200 Hektar große Nationalpark Müritz umfasst in zwei räumlich getrennten Gebieten eine abwechslungsreiche Moränenlandschaft mit Seen und bewaldeten Kuppen (siehe auch Karte 23.4 „Müritz – Naturschutz und Tourismus“). Zwischen den Teilräumen liegt das Stadtgebiet von Neustrelitz. Jasmund auf Rügen mit den berühmten Kreidefelsen ist mit 3000 Hektar Deutschlands kleinster Nationalpark.

Biosphärenreservate

Biosphärenreservate wurden im Rahmen des UNESCO-Programms „Mensch und Biosphäre“ eingerichtet. Sie schützen Kulturlandschaften, in denen der Mensch eine umweltschonende Wirtschafts- und Lebensweise entwickeln soll. Dazu gehört in Mecklenburg-Vorpommern das Biosphärenreservat Schaalsee. In dieser Wald-, Moor- und Seenlandschaft konnten sich dank der Lage an der ehemaligen innerdeutschen Grenze Pflanzen und Tiere ungestört entwickeln. Ähnliches gilt für das länderübergreifende Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe, eine von Binnendünen gesäumte, naturnahe Auenlandschaft mit verschiedenen Weidenarten. Zum Biosphärenreservat Südost-Rügen zählen die Halbinsel Mönchgut, die bewaldete Granitz, das Vogelschutzgebiet Insel Vilm und Teile des Greifswalder Boddens.

Naturparks

Naturparks dienen vor allem der Erholung und dem Tourismus. In der hügeligen Seen- und Moränenlandschaft liegen die Naturparks Feldberger Seenlandschaft (mit alten Buchenbeständen), Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See sowie Sternberger Seenland östlich von Schwerin. Eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Mecklenburg-Vorpommerns mit zahlreichen naturbelassenen Seen weist der Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide auf. Große Teile der Insel Usedom gehören zum Naturpark Usedom. Die vielfältige Landschaft umfasst neben langen Sandstränden, Steilküsten und stark gegliederten Boddenküsten auch Kiefernwälder, Moore und Trockenrasenflächen. An der Grenze zu Polen liegt der 2005 eingerichtete Naturpark Am Stettiner Haff. Die Uferlandschaften und die Haffregion dienen vielen Vögeln als Brut- oder Rastplätze.

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