Erde - Bevölkerungsverteilung und Megastädte

Erde - Erde - Bevölkerung
978-3-14-100380-2 | Seite 178 | Abb. 2

Überblick

Die globale Übersicht über die Bevölkerungsverteilung und -dichte zeigt den Kontrast zwischen dicht und wenig bis gar nicht besiedelten Regionen der Erde. Erkennbar sind auch die Trocken-, Kälte- und Höhengrenzen der bewohnten Gebiete. Eine dauerhafte Besiedlung gibt es jenseits dieser Grenzen nur punktuell, motiviert zumeist durch bergbauliche oder wissenschaftliche Aktivitäten. Die tropischen Regenwälder gehören ebenfalls zu den siedlungsarmen Räumen, allerdings hat ihre Fläche in den letzten Jahrzehnten dramatisch abgenommen; Flüsse und Straßenschneisen dienen hier oft als Erschließungslinien.

Bevölkerungsverteilung und Verdichtungsräume

Gegenwärtig leben 7,5 Milliarden Menschen auf der Erde. Fast 60 Prozent der Weltbevölkerung entfallen auf Asien, es folgen Afrika (17 %), Nord-, Mittel- und Südamerika (13 %), Europa (10 %) und Ozeanien (0,5 %). Innerhalb der Kontinente bzw. Subkontinente und der großflächigen Nationen zeigen sich häufig starke Kontraste zwischen Verdichtungsräumen und peripheren Gebieten. So gibt es beispielsweise in Asien im Norden eine Kältegrenze und im Westen bzw. im Inneren des Kontinents große Trockengebiete und Hochländer, die den Raum, in dem eine dichte Besiedlung möglich ist, erheblich einschränken. Die großen Verdichtungsräume der Erde lassen sich in zwei Gruppen einteilen. Zum einen gibt es die dicht besiedelten und hochindustrialisierten Regionen. Zu dieser Gruppe zählen beispielsweise der Nordosten der USA, die Ostküste Japans und die in Europa zentral gelegene Rheinachse mit ihren Fortsetzungen in Richtung London und Mailand, aber auch einige Küstenregionen Südkoreas und Taiwans. Zur zweiten großen Gruppe von Verdichtungsräumen, den agrarischen Intensivräumen mit geringerem Industrialisierungsgrad, gehören außer weiten Teilen der Großen Ebene oder des Roten Beckens in China unter anderem die nordindische Tiefebene mit ihren Bewässerungskulturen, der Süden des Kaspischen Meeres, Java, die östliche Oberguineaküste mit ihrem Hinterland entlang des Niger und die Stromoase des Nil in Ägypten. China nimmt eine Sonderstellung ein, da neben den städtischen, hoch industrialisierten Verdichtungsräumen – etwa Peking, Perlflussdelta, Qingdao oder Shanghai – auch große agrarische Intensivräume zu den weltweit flächengrößten und bevölkerungsreichsten Siedlungskonzentrationen gehören. Deren Schwerpunkte liegen im Roten Becken, in der Großen Ebene, in den Tälern der großen Ströme zur Ostküste und entlang der Küsten.

Megastädte

Im Jahre 2005 wurden weltweit erstmals 20 sogenannte Megastädte mit einer Bevölkerung von über 10 Millionen Menschen registriert; inzwischen ist ihre Zahl auf etwa 40 angewachsen. Die meisten von ihnen befinden sich Asien, überwiegend in Schwellen- und Entwicklungsländern. Dort ist der Druck auf die Städte durch das Zusammenspiel von Stadt-Land-Gefälle und Bevölkerungswachstum besonders hoch.

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