Deutschland - Schiffsverkehr

Deutschland - Deutschland - Verkehr
978-3-14-100870-8 | Seite 90 | Abb. 1| Maßstab 1 : 7000000

Überblick

Gegenwärtig hat die Binnenschifffahrt einen Anteil von rund fünf Prozent an der Beförderungsmenge im deutschen Güterverkehr. Die wichtigsten Transportgüter sind die Massengüter Erze, Steine, Erden, Kohle, Koks, Erdöl, Erdgas und Mineralölerzeugnisse; sie haben zusammen ein Anteil von rund 60 Prozent.

Der mit Abstand größte Teil des Gütertransports im Binnenschiffverkehr konzentriert sich auf den Rhein. Er verbindet den größten europäischen Seehafen Rotterdam mit dem größten deutschen Binnenhafen in Duisburg und den Industriezentren im Rhein-Main-Gebiet, im Rhein-Neckar-Gebiet und um Basel. Die Schwerpunkte des Güterverkehrs spiegeln also Wirtschaftsstruktur und -kraft der Regionen wider.

Im Zuge der Globalisierung hat der außereuropäische Seeverkehr durch die Zunahme des Handelsvolumens im Allgemeinen und die Verlagerung ganzer Produktionszweige nach Ost- und Südostasien im Besonderen starke Wachstumsimpulse erhalten. Die Seeschifffahrt erlebte daher in den letzten Jahren einen Boom. Obgleich Asien der wichtigste Wachstumsmotor ist, findet aber die Hälfte des Seeverkehrs mit dem europäischen Ausland statt. Der wichtigste deutsche Seehafen ist Hamburg (vgl. 90.5), mit weitem Abstand vor Bremen/Bremerhaven, dem 2012 in Betrieb genommenen JadeWeserPort und Rostock.

Der Boom des Containerverkehrs hat nicht nur den Seeverkehr, sondern auch den Gütertransport auf den Binnenwasserstraßen, Bahnstrecken und Fernstraßen verändert. Im "kombinierten Verkehr" werden zunehmend Transportketten gebildet, die unterschiedliche Verkehrsträger (Lkw, Güterzug, See- bzw. Binnenschiff) integrieren, um Güter in standardisierten Transporteinheiten wie den Containern möglichst schnell und effizient an ihre Bestimmungsorte zu befördern.

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