Deutschland - Geburtenrate

Deutschland - Deutschland
978-3-14-100870-8 | Seite 76 | Abb. 1| Maßstab 1 : 6000000

Überblick

Die Geburtenrate gibt die Anzahl der Lebendgeborenen je 1000 Einwohner in einem bestimmten Zeitraum an. Der Durchschnittswert 8,8 Promille aus der Karte steht für 8,8 Lebendgeburten in Deutschland im Jahr 2014. Aus der Geburtenrate wird zusammen mit der Sterberate (76.2) der natürliche Bevölkerungssaldo ermittelt (s. 76.3). Begrifflich genau zu unterscheiden ist die mitunter auch als Geburtenziffer bezeichnete Fruchtbarkeitsziffer oder General Fertility Rate (GFR), die die mittlere Zahl der Kinder je Frau im gebärfähigen Alter angibt.

Demographische Faktoren, die die Geburtenrate beeinflussen, sind vor allem:

• die Alterszusammensetzung der Bevölkerung (Gesellschaften mit hohen Anteilen junger Menschen haben in der Regel höhere Geburtenraten als Gesellschaften mit geringen Anteilen junger Menschen),

• die Anzahl der Geburten je Frau im gebärfähigen Alter (GFR).

Sehr hohe Geburtenraten liegen weltweit gegenwärtig bei rund 45 Promille (unter anderem Niger, Tschad, Mali, D. R. Kongo), sehr niedrige Geburtenraten bei 8 Promille (unter anderem Japan, Südkorea, Italien, Griechenland). Deutschland ist demnach im unteren Bereich einzuordnen. Dies erklärt sich sowohl aus der Altersstruktur der Bevölkerung und der relativ niedrigen Fruchtbarkeitsziffer.

Bei der räumlichen Verteilung innerhalb Deutschlands zeigen sich nur geringe Unterschiede. Die Stadtstaaten mit ihrer überdurchschnittlich jungen Bevölkerung, Zuwanderung junger Menschen und hohen Bevölkerungsanteilen mit Migrationshintergrund heben sich inselartig von den Flächenstaaten ab. Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass dort Zuwanderer aus Ländern wie Polen und Rumänien bzw. deren Nachkommen zu relativ hohen Geburtenzahlen beitragen, nicht aber Menschen aus islamisch geprägten Ländern. In den Flächenstaaten verwischt die Darstellung der Landeswerte räumliche Unterschiede.

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