Altenburger Land - Nutzungswandel 1800 und 2007

Thüringen - Raumordnung
978-3-14-100762-6 | Seite 10 | Abb. 2| Maßstab 1 : 100000

Informationen

Das Altenburger Land bezeichnet zum einen eine Landschaft um die Stadt Altenburg, zum anderen einen dort liegenden Landkreis in Thüringen. Es ist der östlichste Zipfel des Bundeslandes, der im Osten von Sachsen umschlossen wird und im Nordwesten an Sachsen-Anhalt grenzt. Der westliche Nachbar ist der thüringische Landkreis Greiz. Die nach Altenburg mit seinen rund 37 000 Einwohnern größten Städte sind im Norden Meuselwitz und im Süden Schmölln mit jeweils knapp über 12 000 Einwohnern. Insgesamt leben auf der 569 km² großen Fläche des Landkreises rund 103 000 Menschen.

Geschichte bis 1800
Noch um das Jahr 1000 war das Altenburger Land weitgehend von Wald bedeckt. Als größter Siedlungskern entwickelte sich Altenburg, das 976 erstmals in einer Urkunde erwähnt wurde. In den folgenden Jahrhunderten siedelten sich aufgrund der fruchtbaren Böden immer mehr Menschen an. Im Laufe des Mittelalters wurde die landwirtschaftliche Nutzung intensiviert, immer mehr Waldflächen fielen Rodungen zum Opfer.
Neben Altenburg waren nur Meuselwitz und Schmölln nennenswerte Städte. Der Rest der Menschen lebte in Dörfern, deren Lage sich an den Läufen der Pleiße und der zahlreichen Bäche der Region orientierte – auf der Karte von 1800 ist dieses Muster gut auszumachen. Die meisten der Dörfer gruppierten sich um wenige große Güter, von deren Jahrhunderte dauernden Entwicklungen bis heute mächtige Vierseithöfe zeugen. Im Jahr 1800 waren westlich der Pleiße die meisten Waldstücke verschwunden und in Ackerland umgewandelt worden. Die feuchten Auen wurden als Grünland genutzt. Östlich der Pleiße waren dagegen noch größere Flächen mit Wald bestanden. Die Stadt Altenburg hatte sich nicht wesentlich über ihren mittelalterlichen Kern ausgebreitet.

Altenburger Land heute
Die Region um die Stadt Altenburg profitiert heute von ihrer Lage im Zentrum der wachsenden Wirtschaftsregion zwischen Halle und Leipzig im Norden, Zwickau und Chemnitz im Südosten sowie Jena im Westen. Zu den Standortvorteilen zählt eine gute Verkehrsanbindung: Die Bundesstraßen B 7, B 93 und B 180 berühren das Stadtgebiet von Altenburg. Die von Nord nach Süd verlaufende Autobahn A 9 ist ebenso schnell zu erreichen wie die von West nach Ost führende A 4. Ergänzt wird das Angebot durch die Bahnlinie und den Leipzig-Altenburg Airport, der in der Karte als Flugplatz Nobitz verzeichnet ist und auf dem 2007 rund 140 000 Passagiere abgefertigt wurden.
Neben dem Traditionsunternehmen ASS Altenburger, das Spielkarten herstellt, ist eine der Schwerpunktbranchen die Automobilindustrie. Dazu zählen Zulieferer aber auch die Gumpert Sportwagenmanufaktur, die pro Jahr bis zu 100 Exemplare des exklusiven Sportwagens Apollo ausliefert.
Die Karte zeigt ein Netz von Gewerbegebieten, auf denen sich mittelständische Betriebe u. a. der Branchen Nahrungs- und Genussmittel, Maschinenbau sowie Metallverarbeitung angesiedelt haben. Auch die Landwirtschaft ist im Altenburger Land weiterhin wichtig, der größte Teil der unbebauten Fläche wird durch Äcker und Grünland genutzt.
D. Falk

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