Deutschland - Schienenverkehr

Deutschland - Deutschland - Verkehr
978-3-14-100870-8 | Seite 91 | Abb. 3| Maßstab 1 : 7000000

Überblick

Die Darstellung des deutschen Bahnnetzes beschränkt sich auf die Hauptstrecken und einige wichtige Nebenstrecken im Personen- und Güterverkehr. Streckenverläufe und Verkehrsaufkommen ähneln stark dem Straßenverkehr, wie ein Vergleich mit 90.2 zeigt.

Die Entwicklung des Bahnnetzes wird seit den 1980er-Jahren durch den Neubau von Schnellfahrstrecken bzw. durch den Ausbau von vorhandenen Strecken für Hochgeschwindigkeitszüge bestimmt. Nach 1990 wurden im Rahmen der "Verkehrsprojekte Deutsche Einheit" auch Verbindungen zwischen West- und Ostdeutschland einbezogen. Insgesamt ergaben sich dadurch erhebliche Reisezeitverkürzungen zwischen den großen Städten bzw. Verdichtungsräumen. Auch in den Verdichtungsräumen hat sich das Angebot im Regionalverkehr vielerorts deutlich verbessert. Im Zuge der Privatisierung der Bahn wurden andererseits aber auch zahlreiche Nebenstrecken im peripheren Raum aufgegeben.

Zunehmend ist Deutschland in das europäische Netz der Hochgeschwindigkeitsstrecken integriert. Städte wie Köln, Stuttgart sind mit französischen TGV-Hochgeschwindigkeitszügen erreichbar. Zahlreiche ICE-Verbindungen führen in die Schweiz, nach Österreich, in die Niederlande und nach Dänemark. Neubauschwerpunkte in den kommenden Jahren werden die Strecken Karlsruhe - Basel und Stuttgart - Ulm sein.

Die Bahn ist in Deutschland im Vergleich zum Auto ein relativ wenig genutztes Verkehrsmittel. Sie hat zwar mit rund acht Prozent den zweithöchsten Anteil an der Beförderungsleistung im Personenverkehr, allerdings ist der Unterschied zum Auto außerordentlich (zum Vergleich: Auto 80 %, Flugzeug 5 %). Auch im Güterverkehr ist die Bahn das zweitwichtigste Transportmittel, allerdings liegt sie auch hier mit einem Anteil von 18 Prozent an der Transportleistung deutlich hinter dem Lkw-Verkehr.

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