Süd- und Mittelhessen - Physische Karte

Süd- und Mittelhessen - Süd- und Mittelhessen - Physische Karte
978-3-14-100389-5 | Seite 10 | Abb. 1| Maßstab 1 : 500000

Überblick

Die Karte zeigt den südlichen Teil Hessens sowie Teile Mittelhessens. Eine klare geographische Abgrenzung zwischen Südhessen und Mittelhessen gibt es nicht. Auf politischer Ebene wird allgemein die Fläche des Regierungsbezirkes Darmstadt als Südhessen bezeichnet (vgl. Karte 28.1 „Hessen – Verwaltung“).

Besiedlung und größte Städte

In den Ebenen und Beckenlandschaften des südlichen Landesteils liegen die Siedlungsschwerpunkte Hessens mit fast 4 Millionen Einwohnern. Die Ballungsräume finden sich vor allem im Rhein-Main-Gebiet (mit den Städten Frankfurt am Main, Wiesbaden, Offenbach, Hanau) sowie in der Oberrheinischen Tiefebene (Region Darmstadt) und in der Wetterau (Bad Homburg, Friedberg, Bad Nauheim). Diese dicht besiedelten Regionen sind gekennzeichnet durch eine günstige Verkehrslage, mildes Klima und fruchtbare Böden. Die höheren Mittelgebirgslagen sind dagegen – ähnlich wie im nördlichen Teil – auch im Süden Hessens eher dünn besiedelt.
Die mit Abstand größte Stadt im südlichen Hessen ist Frankfurt am Main (753 100 Einwohner). Es folgen die Landeshauptstadt Wiesbaden (278 300 Einw.), Darmstadt (159 200 Einw.) und Offenbach am Main (128 700 Einw.) (Stand Dezember 2018).

Landschaften

Landschaftlich ist der südliche Landesteil geprägt von weiten Ebenen, die von Mittelgebirgen flankiert werden. Westlich und nördlich des Odenwaldes erstreckt sich das Oberrheinische Tiefland. Hierzu gehören die Senkengebiete des Hessischen Ried und das sich nordöstlich anschließende Rhein-Main-Tiefland mit der Wetterau. Das Ried ist geprägt von Wiesen und Wäldern; auch gibt es dort größere Anbaugebiete von Sonderkulturen (z. B. Spargel, Tabak). Das Rhein-Main-Tiefland ist dagegen die am dichtesten besiedelte Region Hessens und gehört auch bundesweit zur Spitzengruppe der einwohnerstärksten Regionen. Die Wetterau, deren Becken sich nördlich des Mains erstreckt, zeichnet sich durch fruchtbare Böden und intensiven Ackerbau aus – die Region wird auch als „Hessens Kornkammer“ bezeichnet.

 

Bei den Mittelgebirgszügen sind der Taunus im Westen und der Westerwald im Nordwesten zu nennen, die beide zum Rheinischen Schiefergebirge gehören. Im östlichen Südhessen liegen Teile der Rhön. Zur Rhön gehört auch die Wasserkuppe, die mit 950 Metern höchste Erhebung Hessens (Planquadrat E 3/4). Zwischen Taunus und Rhön schließen sich nach Norden der Vogelsberg und das Hessische Bergland an, die sich über Mittelhessen bzw. Nordhessen erstrecken. Im Südosten bzw. Süden hat Hessen Anteile am Spessart und vor allem am Odenwald; beide Mittelgebirge gehören zum Südwestdeutschen Schichtstufenland.

Gewässer

Die größten Gewässer in Südhessen sind die Flüsse Rhein und Main. Der Rhein bildet auf einer Strecke von 107 Kilometern zugleich die natürliche Grenze zu Rheinland-Pfalz im Südwesten. Der Main ist mit einer Gesamtlänge von rund 525 Kilometern der längste Nebenfluss des Rheins; auf einer Länge von 77 Kilometern durchfließt er hessisches Gebiet. Rhein und Main sind vor allem als Binnenwasserstraßen wirtschaftlich bedeutsam; sie verschaffen insbesondere dem Rhein-Main-Gebiet eine Anbindung an das europäische Wasserstraßennetz. Kurz vor der Mündung des Mains in den Rhein befindet sich die Main-Staustufe Kostheim (siehe Staustufen-Signatur zwischen Mainz und Rüsselsheim, Planquadrat B 4/5). Diese Schleuse gilt als verkehrsreichste im deutschen Wasserstraßennetz und zählt auch innerhalb Europas zu den Schleusen mit dem höchsten Verkehrsaufkommen. Im Schnitt wird sie jeden Tag von über 70 Schiffen passiert.

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