Klimadiagramme sächsischer Wetterstationen

Sachsen - Sachsen - Naturfaktoren und Landwirtschaft
978-3-14-100383-3 | Seite 16 | Abb. 5

Überblick

Ein Klimadiagramm stellt die Klimaelemente Temperatur und Niederschlag an einem bestimmten Ort im Jahresverlauf grafisch dar. Dargestellt sind monatliche Durchschnittswerte, die sich aus Messungen über einen langen Zeitraum – mindestens 30 Jahre – ergeben (siehe auch Erläuterungen zu 174.1 „Klimadiagramme“). Anhand der drei Klimadiagramme können etwa die unterschiedlichen Anbaubedingungen in Sachsen erklärt werden, von der Leipziger Tieflandsbucht im Nordwesten (Klimadiagramm 1) über die Sächsische Weinstraße im Zentrum (Klimadiagramm 2) bis zum Erzgebirge im Süden von Sachsen (Klimadiagramm 3).

Trockenheit im Nordwesten

Schkeuditz (Klimadiagramm A) liegt 141 m ü. M. und befindet sich in der Leipziger Tieflandsbucht. Dort sind die durchschnittlichen Niederschlagswerte während der Sommermonate Juni bis August am höchsten. In diesen Monaten fallen jeweils mindestens 70 mm Niederschlag pro m². Insgesamt sind es 512 mm Niederschlag über das Jahr verteilt. Die mittlere Jahrestemperatur liegt bei 8,8 °C, wobei die durchschnittlich höchste Monatstemperatur im Juli erreicht wird. Aufgrund der Lage der Leipziger Tieflandsbucht im Regenschatten des Harzes zählt diese Region zu den trockensten Gebieten in Sachsen.

Weinanbau im Zentrum von Sachsen

Im Gegensatz dazu sind die gemessenen Temperatur- und Niederschlagswerte in Diesbar-Seußlitz (100 m ü. M.) etwas höher (Klimadiagramm B). Diesbar-Seußlitz liegt an der Elbe und ist Teil der sogenannten Sächsischen Weinstraße. Dort werden jährliche Durchschnittstemperaturen von 9,4 °C erreicht. Damit liegen die Werte um durchschnittlich 0,6 °C höher als in der Leipziger Tieflandsbucht. Insgesamt fallen 583 mm Niederschlag im Jahr. Somit hat Diesbar-Seußlitz auch höhere Niederschlagswerte, wobei während der Sommermonate nur geringfügig mehr Niederschlag fällt. Durch die höheren Temperaturen und die mäßig hohen Niederschläge bietet das Gebiet entlang der Elbe in den Hanglagen ideale Bedingungen für den Weinanbau.

Kalter und niederschlagsreicher Süden

Der Ort mit den niedrigsten Temperaturen und gleichzeitig höchsten Niederschlagswerten ist Zinnwald-Georgenfeld im Erzgebirge (Klimadiagramm C). In einer Höhenlage von 877 m ü. M. herrschen dort jährliche Durchschnittstemperaturen von 4,1 °C. Zinnwald-Georgenfeld liegt auf dem Kamm des Erzgebirges und ist aufgrund der Höhenlage und der Steigungsregen durch ein kühles und feuchtes Klima geprägt. Die höchsten Temperaturwerte von etwas mehr als 10 °C werden in den Sommermonaten Juni bis August erreicht. Das ist auch der Zeitraum, in dem am meisten Niederschlag fällt. Im Juli liegen die Niederschlagswerte bei durchschnittlich über 120 mm. Der mittlere Jahresniederschlag beträgt 1020 mm. Damit fällt in Zinnwald-Georgenfeld fast doppelt so viel Niederschlag wie in Schkeuditz. Aufgrund des ungünstigen Klimas (über 1000 mm Niederschlag, relativ niedrige Temperaturen) und schlechter Böden ist der Erzgebirgskamm für Landwirtschaft kaum geeignet.

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