Leipziger Neuseenland - Landschaftsplanung für 2025

Sachsen - Südraum Leipzig - Den Wandel von Räumen beschreiben
978-3-14-100383-3 | Seite 29 | Abb. 4

Überblick

Das Leipziger Neuseenland ist Ergebnis der Rekultivierung nach Stilllegungen von Braunkohlentagebauen südlich von Leipzig. Die meisten Restlöcher wurden und werden noch geflutet. Bis 2030 sollen so 23 Seen mit einer Wasserfläche von 70 km2 entstehen, die teils mit Kanälen verbunden werden. Der letzte See im Projekt „Leipziger Neuseenland“ wird erst 2060 vollgelaufen sein. Seit 1990 sind bereits 2 Milliarden Euro in die Sanierung geflossen. Dadurch hat die gesamte Landschaft ein neues Gesicht erhalten.

Touristische Nutzung

Die Seen dienen dem Hochwasserschutz und vor allem dem Tourismus sowie als Naherholungsgebiet. So sind hier alle erdenklichen Wassersportarten möglich, zum Beispiel Surfen, Segeln, Tauchen, Stand-up-Paddling, Kanu, Wildwasserrafting, Kitesurfen, Wasserski, Wakeboarden, Schwimmen, Kanu fahren. In den renaturierten Landschaften kann man zudem Fahrrad fahren und wandern.

Braunkohlentagebau

Die Hinterlassenschaften der stillgesetzten DDR-Braunkohlenwirtschaft werden seit 1994 von der LMBV (Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft) saniert und rekultiviert. 2010 waren noch etwa 3000 Menschen in der Braunkohlenindustrie beschäftigt. Bergbau wird derzeit noch von der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft mbH (MIBRAG) betrieben. Der letzte verbliebene aktive Tagebau im Südraum Leipzig ist der „Tagebau Vereinigtes Schleenhain“ (bestehend aus den vormals getrennten Abbaufeldern Schleenhain, Peres und Groitzscher Dreieck). Nach bisheriger Planung wird er noch über die nächsten zwei oder drei Jahrzehnte Braunkohle fördern. Die Braunkohle wird im nahe gelegenen Braunkohlenkraftwerk Lippendorf verheizt, das im Jahr 2000 eingeweiht wurde und als das modernste Europas gilt.

Flächennutzung

Diese neuen Nutzungsarten spiegeln sich auch in der Flächennutzung wider (siehe 28/29.1 „Landschaftswandel – Veränderung der Flächennutzung“). Im Vergleich zum Jahr 2010 wird es deutlich mehr Wald- und Wasserflächen geben. Der Tagebau wird nur noch auf etwa zwei Prozent der Fläche der Region stattfinden. Der Anteil der Ackerbaufläche nimmt weiter ab.

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