Thüringen - Tourismus

Thüringen - Thüringen - Tourismus
978-3-14-100385-7 | Seite 22 | Abb. 1
Seit der Wiedervereinigung Deutschlands gewinnt der Tourismus in den östlichen Bundesländern immer mehr an Bedeutung. Die Karte gibt einen Überblick über den Tourismus in Thüringen. Sie weist die Natur- und Nationalparks aus, zudem zeigt sie bedeutende Fremdenverkehrsorte sowie wichtige Sehenswürdigkeiten.

Natur- und Nationalparks

In Thüringen liegen vier Naturparks: der Thüringer Wald, das Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale, Eichsfeld-Hainich-Werratal und der Kyffhäuser. Ein Teil des Hainichs wurde 1997 zum Nationalpark erklärt. Seit 1979 zählt das Vessertal-Thüringer Wald zu den Biosphärenreservaten. Seit 1991 ist auch die Hessische Rhön, an die Thüringen im äußersten Westen grenzt, ein Biosphärenreservat. Biosphärenreservate haben die Aufgabe, das nachhaltige Wirtschaften der Menschen in und mit der Natur zu sichern.

Touristisches Angebot

Die wichtigste Tourismusregion Thüringens ist der Thüringer Wald (siehe auch Karte 23.3 „Thüringer Wald – Freizeit- und Erholungsgebiet“). Das Gebirge wird von einem Netz von Wanderwegen durchzogen. Der bekannteste Wanderweg ist der 169 Kilometer lange Rennsteig. Der Rennsteig führt auf dem Gebirgskamm von Hörschel an der Werra bis nach Blankenstein an der Saale. Darüber hinaus bietet der Thüringer Wald Sehenswürdigkeiten wie Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden, Schloss Bertholdsburg mit dem Naturhistorischen Museum in Schleusingen und die Heidecksburg in Rudolstadt. Auch Tropfsteinhöhlen wie die Feengrotten von Saalfeld und die Altensteiner Höhle bei Bad Liebenstein werden gerne von Touristen besucht. Des Weiteren sind die vielen Museen wie das Waffenmuseum in Suhl und das Deutsche Spielzeugmuseum in Sonneberg einen Besuch wert. Mit seinen zahlreichen Wintersportmöglichkeiten zieht der Thüringer Wald weitere Touristen an. In Oberhof befinden sich das größte Biathlonstadion Deutschlands, zwei Sprungschanzen sowie eine Rennrodelbahn. Tabarz am Großen Inselsberg, mit 916 Metern der zweithöchste Berg Thüringens, ist ein Zentrum des Skitourismus. Die Wartburg bei Eisenach gehört wie einige Sehenswürdigkeiten in Weimar zum Weltkulturerbe der UNESCO. Die Städte Weimar und Erfurt sind ebenfalls sehr beliebte Touristenorte in Thüringen. Weimar mit seiner vielfältigen Geschichte, Architektur und Kultur war 1999 die Kulturhauptstadt Europas (siehe auch Karte 23.2 „Weimar – Kulturstadt“). Südlich der Stadt liegt das Schloss Belvedere, im Norden die KZ-Gedenkstätte Buchenwald. Einen weiteren touristischen Schwerpunkt Thüringens bildet der Kyffhäuser. Darüber hinaus gibt es in dem Bundesland zahlreiche lokale Sehenswürdigkeiten wie das Literaturmuseum Theodor Storm in Heilbad Heiligenstadt, das Optische Museum in Jena sowie das Glockenmuseum in Apolda.

Übernachtungszahlen

2017 war mit 9,9 Millionen Übernachtungen und 3,9 Millionen Gästeankünften das erfolgreichste Jahr für den Thüringer Tourismus seit 1990. Grund dafür war das Lutherjahr, 500 Jahre, nachdem Luther an der Wittenberger Schlosskirche seine Thesen veröffentlichte und damit die Reformation einleitete, mit seinen zahlreichen Veranstaltungen. Die meisten Übernachtungen verbuchten die Städte Erfurt (910 000), Weimar (740 000), Eisenach (361 000) und Jena (337 000). Die wichtigste Tourismusregion ist jedoch der Thüringen Wald mit 4,1 Millionen Übernachtungen. Im Durchschnitt verbrachten die Besucher 2,6 Tage in Thüringen.

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