Erde - Korruption und Pressefreiheit

Erde - Erde - Staatengemeinschaften
978-3-14-100870-8 | Seite 33 | Abb. 5| Maßstab 1 : 60000000

Überblick

Korruption und Gefährdung der Pressefreiheit sind zwei Phänomene, die häufig korrelieren. Im Korruptionswahrnehmungsindex 2015 von Transparency International, der die Korruption in Wirtschaft, Politik und Verwaltung erfasst, wurden 167 Länder untersucht. Wie die Karte zeigt, ist Korruption ein globales Problem, vor allem in wenig entwickelten und autoritären Staaten, auch in Schwellenländern. Wesentlich geringer verbreitet ist sie dagegen in hochentwickelten Nationen. Im Ranking 2015 waren unter den zwölf am wenigsten korrupten Ländern neun europäische Staaten (darunter die Spitzenreiter Dänemark, Finnland, Schweden) sowie Neuseeland, Singapur und Kanada. Deutschland rangierte mit Großbritannien und Luxemburg auf Platz zehn. Die Schlusslichter waren Irak, Libyen, Angola, Südsudan, Sudan, Afghanistan, Nordkorea und Somalia.

Zwischen dem Korruptions- und dem Pressefreiheits-Index, der jährlich von der Nichtregierungsorganisation "Reporter ohne Grenzen" herausgegeben wird, gibt es auffällige Überschneidungen. Auch hier dominieren auf den Spitzenplätzen die europäischen Länder, in denen die Pressefreiheit aus historischen Gründen einen hohen Stellenwert hat, zusammen mit Neuseeland (5), Costa Rica (6) und Jamaika (10). In vielen wenig entwickelten Staaten mit autoritären Regierungen ist die Pressefreiheit dagegen stark gefährdet; am kritischsten ist die Lage derzeit u.a. im Sudan, in Vietnam, China, Syrien, Turkmenistan, Nordkorea und Eritrea.

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