Geologischer Profilschnitt durch Sachsen

Sachsen - Sachsen - Topographie und Geologie
978-3-14-100383-3 | Seite 13 | Abb. 4

Überblick

Der geologische Profilschnitt durch Sachsen und die benachbarten Bundesländer führt von Halle im Nordwesten durch die Leipziger Tieflandsbucht über Chemnitz im Bereich der Erzgebirgssenke bis durch das Erzgebirge im Süden. Der Verlauf der Profillinie ist in der Karte 13.3 „Geologie“ eingetragen. Die Gesteinsschichten in Sachsen stammen aus verschiedenen Abschnitten der Erdgeschichte (siehe auch Erläuterungen zur Karte 13.3 „Geologie“).

Leipziger Tieflandsbucht

Die Leipziger Tieflandsbucht liegt im Übergangsbereich zwischen dem Norddeutschen Tiefland und den Mittelgebirgen. Im Tertiär verlief hier die Grenze zwischen Meer und Festland und es bildeten sich große Braunkohlenlagerstätten. Bei den oberflächlich lagernden Gesteinen überwiegen im Profilabschnitt Sedimentgesteine aus dem Quartär, stellenweise sind tertiäre Gesteinspakete anzutreffen. Im Anschluss an die Leipziger Tieflandsbucht, im Bereich des Nordwestsächsischen Vulkanitkomplexes, bildet altes magmatisches Ergussgestein die obersten Schichten. Die sich südöstlich anschließende Zwickauer Mulde schnitt sich in ein altes, aus dem Präkambrium stammendes Granulitgebirge ein. Nur stellenweise lagern Sedimente aus dem Tertiär dem Gebirge auf.

Erzgebirgssenke

Die Erzgebirgssenke ist auf Höhe der Stadt Chemnitz dem Erzgebirge vorgelagert. Der Profilschnitt zeigt, dass das Gestein der Erzgebirgssenke an dieser Stelle im Silur und Perm abgelagert wurde. In den bis zu 1300 Meter dicken Schichten ist Steinkohle enthalten, welche seit dem 14. Jahrhundert abgebaut wurde.

Erzgebirge

Von der Erzgebirgssenke aus erhebt sich das Westerzgebirge zunächst mit Gesteinen aus dem Silur und Ordovizium. Die erste höhere Erhebung, der 731 Meter hohe Greifenstein, besteht aus den magmatischen Tiefengesteinen Granit beziehungsweise Granodiorit. Die Entstehung dieser Bergkuppe erfolgte im Erdaltertum, als flüssiges Gestein aus sehr großen Tiefen (Magma) in die Erdkruste drang und dort erstarrte. Der so entstandene Granit ist sehr hart und enthält in dieser Region eine große Menge Erz. Die weicheren Gesteinsdecken über dem harten Granit wurden im Laufe der Zeit abgetragen, sodass der Granit nun an der Oberfläche zu finden ist. Diese erzhaltigen Granite gaben dem Erzgebirge seinen Namen. Der Großteil des Erzgebirges besteht allerdings aus Gesteinssedimenten des Präkambriums. Im Osten erfolgte die stärkste Hebung des Erzgebirges. Hier, am 1244 Meter hohen Keilberg, findet man Gesteine aus dem Kambrium an der Oberfläche.

Egergraben

Auf seiner Südseite wird das Gebirge durch eine auffällige Steilkante begrenzt. Hier stehen an der Oberfläche jüngere Gesteine aus dem Tertiär an. Zudem drang auch hier magmatisches Ergussgestein (Basalt/Phonolith) an die Oberfläche.

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