Mecklenburg-Vorpommern - Transport und Verkehr

Mecklenburg-Vorpommern - Mecklenburg-Vorpommern - Wirtschaft und Verkehr
978-3-14-100381-9 | Seite 19 | Abb. 3

Überblick

Die Ausdehnung der Europäischen Union auf fast alle Staaten, die direkt an der Ostsee liegen, befreite Mecklenburg-Vorpommern von seiner abgeschiedenen Randlage. Stattdessen entwickelte sich das Bundesland zu einer Drehscheibe des Güter- und Personenverkehrs. Vor allem Güter und Personen, die zwischen Skandinavien, dem Baltikum (Königsberg, Litauen, Lettland, Estland) und den mitteleuropäischen Wirtschaftsräumen verkehren, machen einen Zwischenstopp in Mecklenburg-Vorpommern.

Fähr- und Seehäfen

In Sassnitz beziehungsweise Mukran befindet sich Deutschlands größter Umschlagplatz für den schienengebundenen Fährverkehr. Auf großen Rangierbahnhöfen werden an dem Fährhafen die Züge und Waggons auf Fähren umgeladen. Die Fähren verbinden Rügen mit Finnland, den baltischen Staaten und sogar mit St. Petersburg. Die wichtigsten Seehäfen des Landes sind – neben Sassnitz – Rostock (mit dem Fährhafen Warnemünde) und Wismar. Von Rostock führen Fährverbindungen nach Dänemark, Schweden und Norwegen. Weitere Seehäfen haben Stralsund, Greifswald, Vierow, Wolgast und Ueckermünde. Rostock liegt mit einem jährlichen Güterumschlag von 27 Millionen Tonnen an der Spitze der Seehäfen in Mecklenburg-Vorpommern.

Autobahnen und Zugverbindungen

Der Neubau der Küstenautobahn A 20 von Lübeck nach Stettin (Szczecin) ist das wohl wichtigste Verkehrsgroßprojekt zur Erschließung einer Region in Deutschland. Die durchgängige Verbindung zwischen der A 20 und A 24 über die A 241 wurde Ende 2009 fertiggestellt. Die Autobahn, die lange auf ihre Fertigstellung warten musste, gilt als wichtige Nordanbindung der Landeshauptstadt Schwerin. Rügens Anbindung an das Festland wurde über einen zweiten Damm erweitert. Einst stellte die schmale Verbindung zum Festland ein Nadelöhr des starken Ferienverkehrs nach Rügen dar. Die Fertigstellung der A 14 zwischen Schwerin und Magdeburg ist eines der momentan größten Verkehrsprojekte in Deutschland. Die 155 Kilometer lange Trasse soll 2022 vollständig befahrbar sein. Die 26 km durch Mecklenburg-Vorpommern wurden 2017 für den Verkehr freigegeben. Das Eisenbahnnetz wurde in den letzten Jahrzehnten ausgedünnt. Es gibt vier ICE-Strecken: eine nördliche, die von Westen bis nach Binz auf Rügen führt, und drei davon nach Süden abgehende.

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