Großraum München - Einführung in die Wirtschaftskarte

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978-3-14-100770-1 | Seite 77 | Abb. 2| Maßstab 1 : 500000

Informationen

Mit rund 1,3 Mio. Einwohnern ist München nach Berlin und Hamburg Deutschlands drittgrößte Stadt. In Bayern liegt die Landeshauptstadt unangefochten an erster Stelle. Von Deutschlands 50 größten Städten weist München die zweitgrößte Wirtschaftskraft auf – übertroffen wird sie nur von Frankfurt am Main. Bei vielen Indikatoren wie Investitionshöhen und dem relativen Anteil an Hochqualifizierten liegt bundesweit jedoch die südliche Metropole vorn.

Wirtschaftsstandort München
Münchens Modernität und Wirtschaftsstärke hängt mit den Folgen des Zweiten Weltkriegs zusammen: Nach der deutschen Teilung verließen viele Betriebe Berlin und den Ostteil des Landes, um sich in München oder seiner Umgebung anzusiedeln.
Von den 30 beim Aktienindex DAX notierten Unternehmen haben sieben ihren Hauptsitz in München. Nirgendwo finden sich in Deutschland mehr Versicherungsunternehmen als hier. Bei den Städten, auf die sich die weltweit 500 umsatzstärksten Firmen verteilen, liegt München in den Top Ten.
Dem Großraum München ist eine in Deutschland einmalige Erfolgsgeschichte gelungen. Er hat sich zum Zentrum von Wirtschaft, Verkehr und Kultur herausgebildet. Beispielhaft ist der Ausbau als innovativer Standort der Biotechnologie, bei dem Wirtschaftsunternehmen eng mit entsprechenden Forschungseinrichtungen verknüpft sind.

Einführung in die Wirtschaftskarte
Wirtschaftskarten zeigen die natürlichen Rahmenbedingungen sowie die Formen und Wirkungen des Wirtschaftens. Die Darstellung der Bodenbedeckung und der Landnutzung auf den Wirtschaftskarten des Atlas erfolgen mithilfe aktueller Satellitenbilder.
Bei der Vielfalt der Wirtschaftszweige gilt es, eine übersichtliche Untergliederung zu finden. Mit nur fünf Hauptgruppen lassen sich wesentliche Aussagen über die räumliche Verteilung der Wirtschaftsfaktoren machen: Landwirtschaft, Bergbau, Industrie, Energie, Dienstleistung. Jede dieser Hauptgruppen ist in Wirtschaftszweige aufgespalten. Auf der Karte des Großraums München sind es mal nur drei, wie beim Thema Energie, mal sind es wie bei Industrie 20 unterschiedliche Kartenzeichen.
Oft sind die Zeichen ohne einen Blick auf die Legende zu erkennen. So fallen Betriebe des Maschinenbaus durch ein Zahnrad auf, bei Brauereien spricht ein gefülltes Bierglas für sich. Andere Kartenzeichen sind weniger leicht zuzuordnen, wieder andere verraten ihren Wirtschaftszweig durch einen Buchstaben, wie dem "U" für Universitäten und Hochschulen.
Die Generalisierung einer Wirtschaftskarte betrifft nicht nur den Maßstab und die Menge der Kartenzeichen, sondern auch die Genauigkeit der Lage: München ist z. B. Standort von Verwaltungen und Finanzdienstleistern. Wo sich die jeweiligen Einrichtungen genau befinden, lässt sich nicht darstellen. Anders sieht es bei Standorten außerhalb der Stadt aus, wie es das Beispiel der Chemischen Industrie in Geretsried südlich von München zeigt.
D. Falk

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