Vielvölkerstaat Sowjetunion - Auflösung durch Staatszerfall 1990/1991

Geschichte - Geschichte - Europa nach dem Kalten Krieg
978-3-14-100382-6 | Seite 221 | Abb. 4

Überblick

1985 führte die Wahl Michael Gorbatschows zum Generalsekretär der KPdSU (Kommunistische Partei der Sowjetunion) zu tief greifenden politischen Veränderungen in der Sowjetunion, die auch die asiatische Staatenwelt umgestalteten. Die demokratischen Reformen führten zur Abspaltung zahlreicher nicht russischer Völker und schließlich zum Zerfall der UdSSR (Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken). 1991 wurde die Sowjetunion formell aufgelöst, auf ihrem Territorium entstanden neben der Russischen Föderation (Russland) zahlreiche neue Nachfolgestaaten: Kasachstan, Usbekistan, Turkmenistan, Tadschikistan, Kirgisistan, Georgien, Armenien, Aserbaidschan, Ukraine, Weißrussland, Moldawien, Estland, Lettland und Litauen. Unter der Führung Russlands schlossen sich diese 15 Staaten 1991 zur „Gemeinschaft Unabhängiger Staaten“ (GUS) zusammen.

Beispiel: Ukraine/Krim

In einigen der Nachfolgestaaten der Sowjetunion ist der Anteil der russischen Bevölkerung noch relativ hoch. Das war auch ein Auslöser der Krimkrise 2014. Auf der ukrainischen Halbinsel Krim bildete die russische Bevölkerung mit über 60 Prozent die Mehrheit. Als die Ukraine sowieso in einer Krise steckte und die russische Bevölkerung der Krim sich abspalten wollte, griff Russland militärisch ein und besetzte die Krim. Die Bevölkerung der Krim entschied sich in einem umstrittenen Referendum für einen Beitritt zur Russischen Föderation. Die Zugehörigkeit der Krim ist bis heute völkerrechtlich strittig.

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