Vereinigte Staaten von Amerika (USA) - Bevölkerungsgruppen

Amerika - Nord- und Mittelamerika - Staaten und Bevölkerung
978-3-14-100389-5 | Seite 147 | Abb. 3

Überblick

Die Bevölkerung der USA ist im Laufe der Jahrzehnte immer heterogener geworden, dennoch lassen sich bis heute in der räumlichen Verteilung verschiedener Bevölkerungsgruppen historische Muster der Einwanderung erkennen.

Einwohner europäischer Herkunft

Die Nachkommen europäischer Einwanderer stellen bis heute die mit Abstand größte Bevölkerungsgruppe und haben das gesamte Gebiet der USA besiedelt. In weiten Landesteilen im Norden und Westen stellen sie mindestens 60 Prozent der Bevölkerung, mancherorts deutlich mehr. Lediglich in den südlichen und inselhaft in einigen mittleren Landesteilen liegt ihr Anteil durch die Zunahme anderer Einwanderergruppen unter 50 Prozent.

Einwohner afroamerikanischer Herkunft

Bei der afroamerikanischen Bevölkerung handelt es sich um die Nachfahren der Sklaven, die nach Amerika verschleppt wurden, um auf den Baumwoll-, Tabak- und Reisplantagen in den Südstaaten zu arbeiten. Bis ins frühe 20. Jahrhundert konzentrierte sich diese Bevölkerungsgruppe auf die Staaten im Südosten zwischen Virginia und Louisiana, erst dann kam es zu einer verstärkten Wanderung in die Industriestädte des Nordens, durch die ganze Stadtviertel entstanden, die von Afroamerikanern dominiert wurden. Seit etwa 1990 hat sich dieser Trend umgekehrt, zugunsten einer verstärkten Konzentration in den Südstaaten. Dennoch haben Afroamerikaner in vielen alten Industriestädten bis heute einen überdurchschnittlich hohen Anteil an der Bevölkerung; in Detroit beispielsweise liegt er bei über 80 Prozent.

Einwohner lateinamerikanischer Herkunft

Die Einwanderer lateinamerikanischer Herkunft, zu einem sehr großen Anteil Mexikaner, weisen einen markanten Schwerpunkt im Südwesten auf, entlang der Grenze zu Mexiko. Bedeutende Anteile an der Bevölkerung haben sie darüber hinaus im Norden von New Mexico, in Teilen Colorados, Nevadas, Idahos und Washingtons und in Florida, während sie im gesamten Nordwesten kaum vertreten sind. Ihr Anteil in der USA-Bevölkerung hat in den letzten fünf Jahrzehnten beträchtlich zugenommen. Relativ viele Hispanics kommen als illegale Einwanderer.

Einwohner asiatischer und indianischer Herkunft

Die Asiaten sind von allen Bevölkerungsgruppen am stärksten auf die Städte orientiert. Sie sind vor allem in den großen Ballungsräumen der USA zu finden. Eine Ausnahme bildet Kalifornien, wo Asiaten in allen Teilen des Bundesstaats vergleichsweise hohe Anteile haben. Die räumliche Verteilung der indigenen Bevölkerung lässt noch immer die Lage der Reservate erkennen, in denen rund die Hälfte der Indianer lebt. Städte mit größeren indianischen Minderheiten sind unter anderem Los Angeles, San Francisco, Chicago, Phoenix und Seattle.

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