Vegetationsbedeckung im Juli

Afrika - Afrika - immerfeuchte und wechselfeuchte Tropen
978-3-14-100770-1 | Seite 172 | Abb. 5| Maßstab 1 : 72000000

Informationen

Das Satellitenbild zeigt Afrika im Juli. In das Satellitenbild ist die Lage der äquatorialen Tiefdruckrinne bzw. der Innertropischen Konvergenzzone (ITC) eingezeichnet. Die blauen Pfeile zeigen die dominierenden Windrichtungen an.

Vegetationszonen
Entsprechend der Verteilung und der Menge der Niederschläge haben sich in Afrika verschiedene Vegetationsgürtel ausgebildet. Auf den ersten Blick lässt sich die Vegetation Afrikas in einen auf dem Satellitenbild dunkelgrün erscheinenden Streifen mit dichter Vegetation in Äquatornähe von den weiter polwärts liegenden Bereichen unterscheiden, in denen die helle Farbe eine Vegetationsarmut bzw. -losigkeit anzeigt. Der grüne Streifen im Zentrum Afrikas wird nur am Horn von Afrika unterbrochen. Während im Norden des Kontinentes, im Atlasgebirge und im Nildelta, einzelne grüne Flächen auftreten, gibt es im Süden sowohl an der Küste des Indischen Ozeans als auch an der Kapspitze Afrikas grüne Flecken.
Die immergrünen Tieflandwälder nehmen in Zentralafrika ein Gebiet mit einer Ost-West-Erstreckung von etwa 1100 km und einer Nord-Süd-Erstreckung von rund 800 km ein. Sie erreichen eine mittlere Höhe von rund 30 m, über die sich die bis zu 40 m hohen "Urwaldriesen" erheben. Die tropischen Tieflandwälder zeichnen sich durch einen beachtlichen Artenreichtum aus. Ein weiteres Charakteristikum ist ihre gleichmäßig über das Jahr verteilte Entwicklung der Sprossen, der Blüten und des Laubfalls, sodass der Wald einen "immergrünen" Eindruck macht.
Im Norden und Süden wird der Regenwald von einem ca. 100 km breiten Band halbimmergrüner, zum Teil laubwerfender Regenwälder umschlossen, die auch als immergrüne Saisonregenwälder bezeichnet werden.
Ihnen schließen sich die Savannen an, die sich je nach Anzahl der trockenen Monate (drei bis sieben) und der Höhe der mittleren Jahresniederschläge (400–1600 mm) ausgebildet haben: von Feuchtsavanne über Trockensavanne bis zur Dornsavanne. Die Feuchtsavanne baut sich aus Waldungen mit einer Höhe von 18–20 m auf, die sich mit 1,5–2 m hohen Grasfluren und lichten Gehölzbeständen abwechseln. Weiter polwärts folgt bei weniger als sechs bis sieben feuchten Monaten und mittleren Jahresniederschlägen von unter 1000 mm die Trockensavanne. Zu ihr zählen die 10–12 m hohen regengrünen Miombowälder der Plateaulandschaften des südlichen Zentralafrika. Bei 250–500 mm Jahresniederschlag und nur noch 2–4,5 feuchten Monaten folgt die Dornsavanne. Sie zeichnet sich durch eine schüttere Grasdecke und Dorngehölze aus.
In den weiter polwärts folgenden Halbwüsten treten Gräser und dornige Kleinsträucher auf. Darüber hinaus keimt bei sehr selten auftretenden Niederschlägen eine Regenvegetation aus den im Boden liegenden Samen auf. Auch in den sich anschließenden Wüsten finden sich vereinzelt Gräser und Flechten. Im mediterranen Nord- und Südsaum Afrikas sind Hartlaubgewächse verbreitet.

Unterschiede zur Vegetationsbedeckung im Januar
Aufgrund der nördlichen Lage der ITC und der daraus resultierenden Trockenheit in der südlichen Hälfte Afrikas sind die südlichen Savannengebiete trockener als im Juli und erscheinen im Satellitenbild bräunlich. Umgekehrt ist auf der Nordhalbkugel die Sahelzone im Juli feuchter und erscheint in einer grünen Farbe.
H. Kiegel

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