USA - Frostbelt/Sunbelt

Amerika - Nord- und Mittelamerika - Klima
978-3-14-100803-6 | Seite 208 | Abb. 4| Maßstab 1 : 42000000

Überblick

Die Wolkenverteilung, die thermische Kontinentalität und der vorherrschende meridionale Luftmassen- und damit Temperaturaustausch steuern wesentlich die Zahl der Sonnen- und Frosttage in den USA. Die Offenheit des Kontinents nach Norden bedingt eine deutliche meridionale Differenzierung nach der Zahl der Frosttage bzw. der Sonnenstunden pro Jahr.

Sunbelt

Die meisten Sonnenscheinstunden werden im Lee der südlichen Kordilleren gemessen. Die Lage dieses Raumes im Einflussbereich des subtropischen Hochdruckgürtels führt zu einer noch stärkeren Wolkenauflösung als im Lee der nördlichen Kordilleren und damit zu einer entsprechenden Zunahme der Sonnenscheindauer. Dennoch liegt die Zahl der Frosttage mit bis zu 120 Tagen im Sunbelt weit über entsprechenden Vergleichswerten aus Europa.

Die theoretisch mögliche Sonnenscheindauer ist in Boston und Chicago zwar zeitweise höher als in Arizona. Die Bewölkung im Nordwesten und Nordosten der USA reduziert jedoch die reale Sonnenscheindauer sehr stark – dort liegen die ganzjährig von westlichen Luftströmungen geprägten Gebiete im Staubereich von Kordilleren und Appalachen. Der Südwesten und der Südosten der USA liegen dagegen unter dem Einfluss des Subtropenhochs.

Frostbelt

Die regionale Differenzierung der Frosttage folgt einem Nord-Süd-Wandel der Intensität der Sonneneinstrahlung, der Änderung des Kontinentalitätsgrads sowie einem Höhenwandel. Die geringste Zahl an Frosttagen wird deshalb im Südwesten der USA und an der Küste des Golfes von Mexiko registriert. Die höchste Zahl von Frosttagen ist im Norden sowie in den Rocky Mountains zu beobachten.

Teilweise decken sich diese Gebiete mit denen der geringsten Sonnenscheindauer. Frostbelt und Sunbelt schließen sich räumlich nicht völlig aus, denn eine hohe Einstrahlung dank geringer Bewölkung bedeutet auch ungehinderte Ausstrahlung – mitunter sogar Frost, vor allem im Winterhalbjahr. So wird im Norden der USA Frost überwiegend durch einströmende arktische Luftmassen bestimmt, in den Trockengebieten im Süden der USA überwiegt der nächtliche Ausstrahlungsfrost.

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