Urbevölkerung Anfang 16. Jahrhundert

Amerika - Amerika - Staaten und Geschichte
978-3-14-100770-1 | Seite 190 | Abb. 1| Maßstab 1 : 64000000

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Zu Beginn des 16. Jahrhunderts gab es auf dem amerikanischen Kontinent eine Vielzahl indianischer Völker, die zwischen Eisgrenze und Äquator unter den verschiedensten klimatischen Bedingungen lebten. Zu ihnen zählten ebenso die drei indianischen Hochkulturen der Azteken, Maya und Inkas wie eine große Zahl nomadischer oder auch siedelnder Stämme, die teils sammelnd und jagend, teils kriegerisch oder Ackerbau treibend den Kontinent bevölkerten.

Nordamerika
Die sich selbst als Inuit ("Menschen") bezeichnenden Eskimos sind ein mongolisches Polarvolk, welches Alaska, die kanadische Eismeerküste und Grönland besiedelt hatte. In Jagdhorden, die im Sommer in Lederzelten, im Winter in Iglus lebten, stellten sie Rentieren, Meeressäugern und Fischen nach.
Zwischen der Küste und den Großen Seen siedelten die Algonkin, darunter Delawaren und Mohikaner. Südlich der Großen Seen herrschten die kriegerischen Irokesen, die in der Mitte des 17. Jahrhunderts die benachbarten Huronenstämme größtenteils vernichteten.
Im Südosten Nordamerikas lebten die überwiegend Ackerbau betreibenden, in dörflichen Strukturen organisierten Muskhogee, unter denen die Creeks die kriegsfreudigsten waren.
Höchst unterschiedliche Lebensformen zeigte der Westen Nordamerikas. Neben jagenden Nomadenstämmen und sesshaften Völkern, die Ackerbau betrieben, gab es hier die Pueblo-Indianer, die die berühmten "Klippensiedlungen" erbauten und in hochgetürmten Wohnsiedlungen lebten.

Mittel- und Südamerika
Mittelamerika wurde von den Mayas und Azteken dominiert. Das größte aller Indianerreiche war das der Inkas. Es erstreckte sich über die größten Teile Ecuadors, Perus und Boliviens sowie über Gebiete Argentiniens und Chiles. In Südamerika gab es neben dem Riesenreich der Inkas ein Vielzahl indianischer Kulturen mit weit über 500 Sprachen. Zum Teil existierten Frühformen einer intensiven, arbeitsteilig durchgeführten Landwirtschaft, zum Teil sehr einfache Subsistenzwirtschaften. Zahlreiche Stämme lebten auch hier teils nomadisch, teils sesshaft von Fischfang und Jagd, wie die Stämme der Karaiben und die von den Portugiesen weitestgehend ausgerotteten Tupi.

Europäische Entdecker und Eroberer

Die Entdecker Amerikas – Kolumbus, Vespucci und Caboto (Vater und Sohn) – waren italienische Seefahrer. Sie folgten meist den Küsten und waren im Auftrag Spaniens oder Portugals unterwegs. Die eigentlichen Eroberer Amerikas waren die Konquistadoren wie Cortés oder Pizarro, die die Hochkulturreiche Mittel- und Südamerikas gewaltsam unterwarfen.
K. Lückemeier

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