Tourismus

Sachsen-Anhalt - Tourismus
978-3-14-100761-9 | Seite 13 | Abb. 5| Maßstab 1 : 1000000

Informationen

Seit der Wiedervereinigung Deutschlands gewinnt der Tourismus in den neuen Ländern immer mehr an Bedeutung. Die Karte gibt einen Überblick über den Tourismus in Sachsen-Anhalt. Sie weist einerseits flächenhafte Strukturen wie Natur- und Nationalparks aus, andererseits zeigt sie Fremdenverkehrsorte in verschiedenen Kategorien und Größen sowie wichtige Sehenswürdigkeiten.

Natur- und Nationalparks
Sachsen-Anhalt hat Anteil am ersten länderübergreifenden Nationalpark Deutschlands, der 2006 aus der Fusion des Nationalparks Hochharz (Gründung 1990) und dem niedersächsischen Nationalpark Harz (1994) hervorging. Der Nationalpark Harz umfasst heute etwa ein Zehntel der Gesamtfläche des Mittelgebirges, dagegen schließt der Naturpark Harz den gesamten Harz und Teile des nördlichen Harzvorlandes ein. Weitere Naturparks sind der Drömling, der Fläming, das untere Saaletal, das Saale-Unstrut-Triasland und Teile der Dübener Heide. Darüber hinaus schützen Biosphärenreservate die Karstlandschaft Südharz und die Flusslandschaft Mittelelbe.

Touristisches Angebot
Die wichtigste Tourismusregion Sachsen-Anhalts ist der Harz mit seinem nördlichen Vorland. Die Region weist neben Erholungs- und Luftkurorten auch Heilbäder wie Blankenburg und Bad Suderode auf. Neben Wandern, Mountainbiking, Wassersport und Wintersport besteht die Möglichkeit der Besichtigung von Burgen wie Burg Falkenstein, Kirchen wie St. Servatius in Quedlinburg, Schlössern wie das Wasserschloss Westerburg und Museen wie das Bergbaumuseum und das Schaubergwerk Röhrigschacht in Sangerhausen. Von touristischer Bedeutung sind auch verschiedene Tropfsteinhöhlen. Die Stiftskirche, das Schloss und die Altstadt von Quedlinburg zählen wie die Luther-Gedenkstätten in Eisleben und Wittenberg, die Bauhausstätten in Dessau sowie das Gartenreich in Dessau-Wörlitz zum Weltkulturerbe der UNESCO. Weitere regionale Schwerpunkte des Tourismus bilden das Saale-Unstrut-Gebiet (u. a. Dom und Nietzsche-Haus in Naumburg, Schloss Neuenburg in Freyburg, Rudelsburg und Burg Saaleck in Bad Kösen) sowie die Städte Magdeburg (u. a. Dom, Technik- und Kulturhistorisches Museum, BUGA-Gelände) und Halle (u. a. Burg Giebichenstein, Moritzburg, Halloren- und Salinemuseum, Händelhaus). Ein landesweites Projekt ist die 1993 ausgewiesene Straße der Romanik, die in ihrer Nord- und Südroute zahlreiche historische Gebäude miteinander verbindet.

Übernachtungszahlen
Von den bundesweit 369,6 Mio. Übernachtungen im Jahr 2008 entfielen lediglich 6,7 Mio. auf Sachsen-Anhalt. Damit ist Sachsen-Anhalt nach Bremen und dem Saarland das Bundesland mit den wenigsten Übernachtungsgästen. Während bundesweit auf jeweils 1000 Einwohner 4495 Übernachtungen kamen, waren es in Sachsen-Anhalt lediglich 2777. Mit seinen 485 000 Übernachtungen rangierte Magdeburg von allen deutschen Großstädten auf Platz 38. Dagegen verzeichnen der Luftkurort Schierke und die beiden Heilbäder Bad Schmiedeberg und Bad Kösen jeweils über 500 000 Übernachtungen.
H. Kiegel

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