Texhoma (Oklahoma) - Farmwirtschaft

Amerika - USA - Landnutzung im Mittelwesten
978-3-14-100800-5 | Seite 220 | Abb. 3| Maßstab 1 : 75000

Überblick

Texhoma liegt im äußersten Nordwesten des Bundesstaats Oklahoma, nahe der Grenze zu New Mexico und Texas (s. 220.1). Der Ort selbst liegt außerhalb des Kartenausschnitts und hat rund 1000 Einwohner.

Die Karte zeigt die Landnutzung auf den verstreut liegenden Farmen im Umland des Ortes. Das Gebiet gehört zum westlichen Teil des Oklahoma Panhandle, einer typischen Weizenanbauregion. Die natürliche Vegetation ist die Kurzgrasprärie, die im nördlichen Teil des Kartenausschnitts noch zu erkennen ist. Aufgrund der Niederschlagsarmut wird der Weizen entweder im Trockenfeldbau („Dry Farming“) oder mithilfe der Karussellbewässerung angebaut. Weitere Produkte sind Mais, Hirse und Sonnenblumen (als Ölpflanze).

Winderosion durch Vegetationszerstörung

Der Oklahoma Panhandle bildet den Kernbereich eines Raumes, der stark von Winderosion betroffen ist (s. 220.1). Das ehemalige Indianerterritorium wurde 1897 zur Besiedlung freigegeben. Die geometrische, oft schachbrettartige Aufteilung vieler landwirtschaftlich genutzter Flächen in den USA – der sich auch Verkehrswege, Siedlungen und Nutzungsparzellen unterordnen – ist ein Relikt aus dieser Phase der planmäßigen Landnahme.

Weil die natürliche Vegetation schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu großen Teilen vernichtet wurde, verstärkte sich nach dem Übergang zum Getreideanbau (vor allem Weizen-Monokulturen) der Prozess der Bodenabschwemmung. Insbesondere Starkregenfälle verursachen auf geneigten Flächen mit zerstörter Vegetation sehr rasch großflächige linienhafte Zerschneidungen.

Vor allem Ende der 1920er- und Anfang der 1930er-Jahre wurde die Kurzgrasprärie großflächig umgepflügt. Die zugezogenen Weizenbauern wussten nicht, dass sie das ökologische Gleichgewicht der Region auf diese Weise erheblich und nachhaltig störten. Wegen der geringen Niederschläge und der regelmäßig auftretenden Trockenperioden wurde die Region mehrfach von großen Dürren heimgesucht, die in der sehr ebenen, nahezu baumfreien Landschaft zu katastrophalen Bodenverlusten durch Winderosion führten. Aufgrund der berüchtigten Staubstürme bürgerte sich für die Gegend die Bezeichnung „Dust Bowl“ ein. Hinzu kam die Gully-Erosion, bei der abfließendes Wasser aus Starkniederschlägen zu einer tiefen Zerschneidung der Plateauflächen und zur Entstehung sogenannter Badlands führte.

Gegenmaßnahmen

Zur Bekämpfung der Bodenzerstörung leitete man daher verschiedene Maßnahmen ein, die durch den Soil Conservation Service, eine US-Bundesbehörde, koordiniert wurden. Die Gully-Erosion konnte durch eine gezielte Bepflanzung der Erosionsrinnen und ihrer Ränder weitgehend gestoppt werden. Teilweise werden in den bestehenden Erosionsrinnen Dämme errichtet, die das Wasser aufstauen und so seine Erosionskraft nach Starkregenfällen bremsen. Auch durch das Pflügen parallel zu den Höhenlinien, als Konturpflügen bekannt, wird die Bodenabspülung nach Niederschlägen verringert. Bei großen Geländeneigungen werden zusätzlich Hangterrassen angelegt. Die Anlage von Windschutzhecken verringert die Bodenabtragung durch den Wind.

Der geringe Niederschlag im Oklahoma Panhandle ist auch der Grund für das „Dry Farming“, einer Feldbaumethode, bei der das Niederschlagsaufkommen von zwei bis drei Regenperioden genutzt wird, um eine Ernte einzubringen. Nicht im Kartenbild zu erkennen ist eine weitere Methode des Erosionsschutzes, der als Strip Farming bezeichnete Streifenanbau zweier Feldfrüchte.

In jüngster Zeit wurden große Schweinemastanlagen im Oklahoma Panhandle und den unmittelbaren Nachbarräumen angesiedelt, um eine höhere Wertschöpfung zu erreichen, als dies nur mit dem Pflanzenbau möglich wäre. Dadurch soll die ökonomische Basis der Region verbessert und die Abhängigkeit vom Pflanzenbau verringert werden.

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