Temperaturen im Juli

Amerika - Amerika - Klima
978-3-14-100770-1 | Seite 192 | Abb. 2| Maßstab 1 : 64000000

Informationen

Durch seine Erstreckung von über 80° nördlicher Breite bis fast 60° südlicher Breite dehnt sich der Doppelkontinent Amerika über alle Klimazonen der Erde aus. Im Norden erstreckt sich Amerika über den Polarkreis hinaus in die subpolare und polare Zone. Weiter südlich umfasst es im Bereich von Nordamerika die Zone der mittleren Breiten und die Subtropen. Entlang dem Äquator erstrecken sich über weite Teile Mittel- und Südamerikas die Tropen, an die sich weiter südlich die Zone der Subtropen und der mittleren Breiten der Südhalbkugel anschließen. Entsprechend der unterschiedlichen Klimate zeigt sich die Verteilung der wichtigsten Klimaelemente wie Temperatur und Niederschlag.

Nordamerika
Im Juli erwärmen sich die Landmassen im Inneren des Kontinents rasch, zusätzlich stoßen wiederholt tropische Luftmassen weit nach Norden aus. Bis etwa zum 50. Breitengrad erreichen die Temperaturen 25 °C. Die mit den feuchtwarmen Luftmassen aus Süden verbundene starke Labilisierung begünstigt im Sommer die Entstehung von Tornados. In den Sommer- und Herbstmonaten können darüber hinaus bei Wassertemperaturen von 26–27 °C in den damit verbundenen feucht-warmen und labilen Luftmassen des karibischen Raumes tropische Wirbelstürme entstehen, die in Nordamerika als Hurrikans bezeichnet werden. Sie wandern über die Karibischen Inseln bis zum amerikanischen Kontinent, wo sie beim Auftreffen auf das Land zum Teil verheerende Verwüstungen anrichten.

Südamerika
In Südamerika zeichnet sich in den jahreszeitlichen Temperaturveränderungen deutlich der Übergang von den tropischen Tageszeitenklimaten zu den außertropischen Jahreszeitenklimaten ab. Während in den äquatornahen tropischen Bereichen die Januar- und Julidurchschnittstemperaturen nur sehr geringfügig differieren, zeigen sich dort im Tagesablauf mitunter erhebliche Temperaturamplituden. Mit zunehmender geographischer Breite nehmen die jahreszeitlichen Temperaturunterschiede zu. Dies wird besonders jenseits des Wendekreises deutlich.
Wesentlich markanter als die Temperaturunterschiede in Nord-Süd-Richtung ist die Zonierung der Temperaturen mit der Höhe. Die Stufe der frostfreien Tieflandtropen werden in Südamerika als Tierra caliente (Jahresdurchschnittstemperatur von über 22 °C) und Tierra templada (Jahresdurchschnittstemperatur 16–22 °C) bezeichnet. Im Bereich des Äquators erreicht diese Höhenstufe völliger Frostfreiheit etwa 2500 m und sinkt polwärts ab. Bei Jahresdurchschnittstemperaturen von 6–16 °C treten im Bereich der Tierra fria bereits regelmäßig Fröste auf. In einer Höhe von etwa 3500 m wird in den äquatorialen Anden die Zone der Tierra helada mit Jahresdurchschnittstemperaturen von 0–6 °C erreicht. Die Zahl der Frostwechsel- und Eistage steigt stark an. Die Tierra nevada kennzeichnet den Bereich ewigen Schnees und beginnt in den feuchten inneren Tropen bei etwa 5000 m.
A. Siegmund

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