Strukturmodell der lateinamerikanischen Stadt

Amerika - Mexiko - Lateinamerikanische Stadt
978-3-14-100803-6 | Seite 223 | Abb. 4

Überblick

Die lateinamerikanische Kolonialstadt zeigt die typische quadratische Grundform, nach dem diese Städte ab dem 16. Jahrhundert planmäßig angelegt wurden. Die Straßen verlaufen rechtwinklig zueinander und erzeugen eine Art Schachbrettmuster aus quadratischen oder rechteckigen Baublöcken. Im Zentrum der Stadt befindet sich meist ein großer zentraler Platz (Plaza Mayor), dessen Erscheinungsbild von der Hauptkirche bestimmt wird. Von diesem Platz gehen die Hauptstraßen aus, an denen die öffentlichen und kirchlichen Einrichtungen liegen. Die Wohnviertel der Oberschicht – oft in Form von Villen – liegen in einem Ring um die Plaza Mayor. Daran schließen sich in weiteren Ringen die Wohngebiete der Mittel- und Unterschicht an.

In Abhängigkeit von den natürlichen Gegebenheiten (Küste, Flussmündung, Gebirge) wurde die Grundform der lateinamerikanischen kolonialen Stadt nach Bedarf modifiziert. Die wesentlichen Gliederungs- und Gestaltungsmerkmale der Stadt zu dieser Zeit wurden von den portugiesischen bzw. spanischen Machthabern bestimmt und folgten deren Bedürfnissen.

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