Steinkohlenbergbau im Ruhrgebiet

Deutschland - Deutschland - Industrialisierung / Ruhrgebiet
978-3-14-100770-1 | Seite 74 | Abb. 2

Informationen

Um 1800 existieren im Ruhrgebiet bereits 160 Stollen bzw. Schachtanlagen, 1840 war ihre Zahl auf 220 angestiegen. Mit der einsetzenden Industrialisierung stiegen Belegschaft und Produktion kontinuierlich an.

Kohlenkrise
Ab 1958 setzte die Kohlenkrise ein. Während die weltweite Steinkohlenproduktion in den letzten fünf Jahrzehnten stark angestiegen ist, nahm der Anteil der Ruhrgebietskohle an der Weltproduktion deutlich ab: Wurden 1955 noch 8 % im Ruhrgebiet gefördert, waren es 2005 nur noch 0,4 %. Auch wurde der Bergbau immer effizienter: Seit Ende der 1950er-Jahre, dem letzten Förderhöhepunkt, hat sich die Produktivität verdreifacht. Heute findet der Bergbau fast nur noch in den nördlichen Randzonen des Ruhrgebiets statt. Von den 128 Zechen 1960 waren 2008 nur noch sechs in Betrieb, die Kohle ausschließlich für den deutschen Markt förderten. Bis 2012 wird die Produktion auf 16 Mio. t zurückgefahren und 2018 endet, wie 2006 im sogenannten Kohlekompromiss zwischen dem Bund und den Förderländern Nordrhein-Westfalen und Saarland beschlossen, der Steinkohlenbergbau ganz.
E. Michel

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