Stadtwachstum und Wasserverbrauch in Las Vegas

Amerika - USA - Tourismus im Südwesten
978-3-14-100770-1 | Seite 206 | Abb. 2| Maßstab 1 : 1000000

Informationen

Las Vegas ist mit über 600 000 Einwohnern (Agglomeration: rund 2 Mio. Einwohner) die größte Stadt im US-Bundesstaat Nevada. Die Stadt lockt mit ihren Neonreklamen, Kasinos, Unterhaltungsshows, Einkaufspassagen und Hotelkomplexen jährlich nicht nur über 35 Mio. Besucher an. Sie gehört auch zu den am schnellsten wachsenden großstädtischen Regionen der USA. Dabei liegt die Stadt in der Mojave-Wüste, einer der regenärmsten Gebiete des Landes. Ihre berühmteste Straße und zugleich "Hauptschlagader" ist der Tag und Nacht pulsierende und über 6 km lange Las Vegas Boulevard, bekannter unter der Bezeichnung "The Strip".

Stadtentwicklung
Die Entwicklung der Stadt begann 1931, nachdem Nevada als erster US-Bundesstaat das Glücksspiel legalisiert hatte. Las Vegas, 1905 offiziell gegründet, war bis dahin nicht mehr als eine Wegstation der Eisenbahnlinie zwischen Salt Lake City und Los Angeles und zählte nur wenige Tausend Einwohner. Gleichzeitig fiel der Startschuss für den Bau des Hoover-Damms, der die letzte Staustufe des Colorado River zum Lake Mead aufstaut.
Nach Fertigstellung des Großprojektes bot die Region ausreichend Platz, Wasser und Energie für die Ansiedlung von Fabriken. Bereits Anfang der 1940er-Jahre kam es zur Gründung eines großen Militärstützpunktes. Mit dem Bau von Hotels und Kasinos begann zeitgleich der Aufstieg der Wüstenstadt zum Spielerparadies, das sich zum Eldorado der amerikanischen Mafia entwickelte. Besonders Vergünstigungen bei Energie- und Wasserkosten sorgten neben niedrigen Grundstückspreisen für ein schnelles Bevölkerungswachstum. Das führte bereits seit den 1950er-Jahren zu einer Suburbanisierung nach Süden und Norden. In den 1970er-Jahren wurde der Einfluss des organisierten Verbrechens mehr und mehr zurückgedrängt und Las Vegas wandelte sich von einer Stadt des reinen Glücksspiels hin zu einer Entertainment- und Vergnügungsmetropole.
Die Entertainment- und Hotelbranche wird wie der Wohnungsbaumarkt von Investoren geprägt, die große Flächen aufkaufen und Wohnhäuser samt zugehöriger Infrastruktur errichten. Ab 1990 erfolgte vor allem eine Ausdehnung nach Westen und Osten. Die Bevölkerungsdichte im gesamten Las Vegas Valley ist vergleichsweise gering, da es einen hohen Anteil an Einfamilienhäusern und niedrig geschossige Appartementkomplexe gibt.

Wirtschaftsboom und Wasserverbrauch
Durch die umliegenden Berge stößt die Metropolregion Las Vegas allmählich an ihre natürlichen Grenzen. Außerdem führt das unaufhaltsam Bevölkerungswachstum zu großen Versorgungsproblemen: Die Wüstenstadt droht binnen weniger Jahre das Trinkwasser auszugehen. Der Wasserstand des Lake Mead sinkt seit 1998 kontinuierlich. Studien zufolge könnte das einst unerschöpflich geglaubte Wasserreservoir bis 2020 sogar gänzlich austrocknen. Denn inzwischen reicht selbst ein regenreicher Winter nicht mehr aus, um den steigenden Wasserverbrauch und die höhere Verdunstung infolge des Klimawandels wieder aufzufüllen.
Rund 50 km südöstlich von Las Vegas liegt an der Grenze zu Arizona der Hoover-Damm – benannt nach dem 31. US-amerikanischen Präsidenten Herbert Clark Hoover. Bei seiner Inbetriebnahme 1936 zählte der Damm mit einer Höhe von 221 m und einer Länge von 379 m zu den bautechnischen Meisterleistungen des Landes. Er staut den Colorado River im Black Canyon zum Lake Mead, dem größten Stausee der USA mit einem Fassungsvermögen von 38 547 Mio. m³ Wasser. Der Lake Mead liegt im Zentrum der Lake Mead National Recreation Area, einem Erholungs- und Naturschutzgebiet, das auch größere Teile der Mojave-Wüste, des Großen Becken und der Sonora-Wüste umfasst.
U. Kleinelümern

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