Signaturen vernetzen – Vom Zuckerrüben-Anbau zur Süßwaren-Produktion

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978-3-14-100383-3 | Seite 77 | Abb. 2

Überblick

Zuckerrüben sind anspruchsvolle Anbaufrüchte und benötigen gute Böden. Daher werden sie vor allem in den Börden wie der Zülpicher Börde angebaut. Zwischen Mitte September und Ende Dezember erfolgt die Ernte, die auch als Zuckerkampagne bezeichnet wird. Die Rübenblätter dienen als Viehfutter, die 700–1000 Gramm schweren Rüben werden sofort mit dem Traktor, mit Lkws oder Eisenbahnwaggons zu den meist nahe gelegenen Zuckerfabriken gebracht. Bei längerer Lagerung würde nämlich der Zuckergehalt sinken. In den Zuckerfabriken werden die Rüben zunächst gereinigt, danach in schmale Schnitzel zerkleinert. Durch Kochen und Pressen der Rübenschnitzel entsteht Zuckerwasser, das gereinigt und in großen Behältern erhitzt wird. Dabei verdampft das Wasser, zurück bleibt zähflüssiger Zuckersirup. Durch Schleudern werden die Zuckeranteile vom Sirup getrennt und anschließend getrocknet. Daraus werden verschiedene Zuckersorten hergestellt. Die Rübenschnitzel werden als Viehfutter genutzt. In der Nahrungsmittelindustrie werden mithilfe des Zuckers zahlreiche Waren hergestellt (z. B. Marmelade), die vom Verbraucher gekauft werden.

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