Saarland und Umgebung - Stauferzeit im 11.–13. Jahrhundert

Saarland - Saarland und Umgebung - Territorialgeschichte
978-3-14-100382-6 | Seite 26 | Abb. 2

Von der Römerzeit bis zur Stauferzeit

Im 5. Jahrhundert nach Christus kam es zum Übergang von der römischen zur fränkischen Herrschaft auf dem europäischen Kontinent. Bereits im 9. Jahrhundert erstreckte sich das Frankenreich vom Atlantik über das westliche heutige Deutschland bis südlich zum Mittelmeer einschließlich der Stadt Rom. Karl der Große war König des Fränkischen Reiches. Nach seinem Tod wurde das Reich durch den Vertrag von Verdun am 11. August 843 unter drei seiner Enkelsöhne aufgeteilt. Karl der Kahle erhielt den westlichen Teil des Reiches, der zur Keimzelle des heutigen Staates Frankreich wurde. Lothar I. übernahm den Kaisertitel und den mittleren Teil des Reiches. Ludwig II. erhielt den östlichen Teil des Reiches von Karl dem Großen, aus dem später das Heilige Römische Reich hervorging. Nach Lothars Tod übernahm sein Sohn Lothar II. den mittleren Teil des ehemaligen Fränkischen Reiches und nannte ihn „Lotharingen“. Als auch dieser starb, wurde Lotharingen durch den Vertrag von Meersen unter den Brüdern Karl dem Kahlen und Ludwig II. aufgeteilt. Ab 879 gehörte das Herzogtum Lothringen – ein Teil des ehemaligen Lotharingen – dann komplett zum Ostfränkischen Reich Ludwigs. Im Jahre 959 wurde das Herzogtum aufgeteilt: Niederlothringen und Oberlothringen entstanden, in deren einstigen Grenzgebiet sich das heutige Saarland erstreckt.

Das Gebiet des Saarlandes zur Stauferzeit

In der Stauferzeit des 11.–13. Jahrhunderts lag der nördliche Teil des heutigen Saarlandes mit der damals bereits gegründeten Stadt Merzig im Bereich des Herzogtums Niederlothringen. Der östliche Teil des Saarlandes – die Gebiete östlich der Blies – gehörten zum Herzogtum Franken. Der größte Bereich des heutigen Saarlandes mit der Stadt Saarbrücken war Bestandteil des Herzogtums Oberlothringen. Alle drei Herzogtümer gehörten zum Heiligen Römischen Reich.

Das Herrschergeschlecht der Staufer

Die Staufer, nach denen diese geschichtliche Phase bezeichnet wird, saßen insgesamt von 1138 bis 1254 auf dem deutschen Königs- und Kaiserthron. Sie sind benannt nach ihrer Stammburg auf dem Hohenstaufen, einem Vorberg der Schwäbischen Alb. Zunächst waren die Staufer ab 1079 Herzöge des Herzogtums Schwaben. 1138 wurde der Staufer Konrad III. König des Heiligen Römischen Reiches. Ihm folgte sein Neffe Friedrich I., bekannt als Barbarossa, der zunächst König war und anschließend zum Kaiser gekrönt wurde. Weitere bekannte Staufer waren Barbarossas Sohn Heinrich VI. sowie dessen Sohn Friedrich II. Auch Friedrich II. wurde vom Papst zum Kaiser gekrönt. Der letzte Staufer war Konradin, der 1268 auf Sizilien getötet wurde.

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