Südamerika - Politische Übersicht

Amerika - Südamerika - Staaten und Bevölkerung
978-3-14-100383-3 | Seite 158 | Abb. 1

Überblick

Brasilien, Mexiko und Argentinien zählen nach Bevölkerung und Fläche zu den größten Staaten der Erde. Brasilien belegt nach der Einwohnerzahl und der Fläche jeweils Platz 5 der Rangliste (24-mal so groß wie Deutschland, 2,5-mal so viele Einwohner).

Grenzverläufe

In Südamerika haben sich die Grenzverläufe seit 1825 teilweise leicht verschoben, ohne die nationalstaatliche Gliederung entscheidend zu verändern. Guayana ist heute in die Länder Guyana (1966, ehemals britisch), Suriname (1975, zuvor niederländisch) und die frühere Strafkolonie Französisch-Guayana geteilt. Zwischen Bolivien und Paraguay veränderte der Chaco-Krieg in den 1930er-Jahren den Grenzverlauf. Peru musste im Süden einige Landesteile an Chile abgeben, konnte sich aber 1942 im Norden auf Kosten Ecuadors erweitern. Die Falklandinseln im äußersten Süden waren nach ihrer Besetzung durch Argentinien 1982 der Auslöser eines Krieges mit Großbritannien, der mit einem Sieg der britischen Truppen endete.

Bevölkerungsgruppen

Das multiethnische Südamerika ist ein in verschiedenen Schüben entstandenes Ergebnis vor allem der Kolonialgeschichte. Bis zum späten 15. Jahrhundert lebten auf dem gesamten amerikanischen Kontinent ausschließlich indianische Ureinwohner. Mit dem Beginn der Eroberung kamen spanische und portugiesische Kolonisten sowie die Nachkommen von Ureinwohnern und Konquistadoren hinzu. Schon wenig später erreichten durch den Sklavenhandel die ersten Afrikaner den Kontinent. Im 19. und 20. Jahrhundert kam es zu starken Einwanderungsschüben von Europäern, aber auch zu einer allerdings stark lokal beschränkten Zuwanderung von Asiaten, vor allem aus Indien. Die Strukturen innerhalb der einzelnen Staaten sind sehr unterschiedlich. Länder wie Argentinien oder Uruguay haben eine nahezu homogene Bevölkerung mit europäischen Wurzeln. In fast allen Staaten hat sich die Bevölkerung im Laufe der Zeit stark vermischt. Deutlich wird dies etwa in Kolumbien bzw. Chile, wo jeweils zwei Drittel der Bevölkerung nicht einer bestimmten Bevölkerungsgruppe angehören. Die Anteile indigener Bevölkerung sind am größten in Bolivien (> 50 %) sowie Peru, Mexiko und Guatemala (rund ein Drittel). Die größten Bevölkerungsgruppen mit asiatischem Hintergrund gibt es in Guyana und Suriname.

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