Ruhrgebiet - Strukturwandel - um 1960

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978-3-14-100383-3 | Seite 43 | Abb. 3

Überblick

1958 setzte im Ruhrgebiet die Kohlenkrise ein, der Abbau der Ruhrkohle brachte nicht mehr genug Gewinn ein. Viele Zechen mussten seitdem geschlossen werden. Im Vergleich zu 1840 verlagerte sich der Steinkohlenbergbaus sowie die Eisen- und Stahlerzeugung deutlich nach Norden. Die Siedlungsfläche dehnte sich erheblich aus und die Infrastruktur wurde ausgebaut. Außerdem sind neue Industriezweige der zweiten Industrialisierungswelle (besonders Chemie) entstanden.

Strukturwandel

Während im Ruhrgebiet allein in den beiden letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts rund 500 000 Arbeitsplätze in der Industrie verlorengingen, wurden im Dienstleistungssektor viele Arbeitsplätze geschaffen. Mitte der 1980er-Jahre waren erstmals mehr Menschen im Dienstleistungsbereich als in der Industrie tätig. Obwohl die Vielfältigkeit der Industrie durch Betriebe der Elektronik und der IT-Branche gesteigert wurde, mussten Großbetriebe wie Thyssen-Krupp große Teile ihrer Mitarbeiter entlassen. Andere Großbetriebe, wie etwa das Nokia-Werk und Opel in Bochum, wurden komplett geschlossen. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg vom Industrie- zum Wissensstandort war die Gründung von Technologiezentren und Forschungsanstalten. Im Ruhrgebiet wurden ab 1961 fünf Universitäten und 17 Fachhochschulen gegründet, wie zum Beispiel die Ruhr-Universität in Bochum.

Kultur und Tourismus

eit 2002 zum Weltkulturerbe der UNESCO gezählt. Viele dieser Industriedenkmäler befinden sich entlang der „Route der Industriekultur“, die von Touristen aus der ganzen Welt gerne besucht wird.

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