Rhein - Flusseinzugsgebiet

Nordrhein-Westfalen - Rhein - Vernetzung innerhalb Europas
978-3-14-100391-8 | Seite 28 | Abb. 1| Maßstab 1 : 3500000

Überblick

Das Einzugsgebiet des Rheins umfasst fast 200 000 km2. Dieses Stromgebiet gehört zu acht Staaten und umfasst große Teile der Schweiz, Liechtenstein, Vorarlberg in Österreich, große Teile Westdeutschlands, Luxemburg, Elsaß und Lothringen in Frankreich, Ostbelgien und fast die gesamten Niederlande.

 

Strombaum und Einzugsgebiet

Der Rhein ist 1239 km lang und damit der siebtlängste Fluss in Europa. Seine Quelle bildet der kleine Tomasee im Hochgebirge des Schweizer Kantons Graubünden, südlich von Rotterdam mündet der Rhein in einem großen Delta in die Nordsee. Er ist der größte Zufluss der Nordsee. Auf seinem Weg durchfließt er die Schweiz, Deutschland und die Niederlande; auch Liechtenstein, Österreich und Frankreich sind Rheinanlieger. Der Rhein wird in folgende Abschnitte aufgeteilt: Alpenrhein (bis zum Bodensee), Hochrhein (Ausfluss Untersee des Bodensees bis Basel), Oberrhein (Basel bis Mainz), Mittelrhein (Mainz bis zur NRW-Landesgrenze bei Bonn), Niederrhein (Bonn bis Lobith an der deutsch-niederländischen Grenze), Deltarhein (Lobith bis Nordsee).

 

Bedeutende Nebenflüsse, die in den Rhein entwässern, sind in der Schweiz die Aare, in Deutschland der Neckar, der Main, die Nahe, die Lahn, Mosel, Ruhr und Lippe. Kurz vor der Nordsee fließt auch noch die Maas mit dem Rheinarm Waal zusammen und wird daher als längster Nebenfluss des Rheins angesehen. Der zweitlängste Nebenfluss des Rheins ist die Mosel. Nur wenig kürzer ist der Main.

 

Das Einzugsgebiet des Rheins grenzt an die Einzugsgebiete von Ems, Weser und Elbe (alle Nordsee), Donau (Schwarzes Meer) sowie Po und Rhône (Mittelmeer).

Naturrisiken und Internationale Zusammenarbeit

Im Einzugsgebiet des Rheins leben etwa 61 Millionen Menschen, 30 Millionen davon erhalten ihr Trinkwasser direkt oder indirekt aus dem Rhein. Die Anrainer des Rheins sind schon allein aus diesem Grund aufeinander angewiesen. Aber auch Hochwasser und Ökologie sind wichtige Themen, die nur grenzüberschreitend angegangen werden können. Sei 70 Jahren gibt es daher die Internationale Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR). Anfang 2020 wurde das Programm „Rhein 2040“ beschlossen. Ziel ist es, den Rhein und seine Zuflüsse auf den Klimawandel mit verstärktem Hochwasser und häufigeren Dürren vorzubereiten und seine nachhaltige Bewirtschaftung voranzutreiben.

 

Innerhalb von Deutschland ist die Flussgebietsgemeinschaft Rhein zuständig, ein Zusammenschluss von acht deutschen Bundesländern im Einzugsgebiet des Rheins. Für die von Hochwasser bedrohten Städte versucht sie das Risiko durch vorausschauende Maßnahmen zum Wasserrückhalt und Hochwasserschutz zu minimieren.

Der Rhein in Nordrhein-Westfalen

Über 226 km fließt der Rhein durch Nordrhein-Westfalen. Südlich von Bonn, bei Bad Honnef, verlässt er Rheinland-Pfalz und das Mittelgebirge und fließt als Niederrhein durch Nordrhein-Westfalen. Bei Bimmen nördlich von Emmerich verlässt der Rhein nordrhein-westfälisches und damit deutsches Gebiet. In der Antike bildete er lange die Grenze zwischen dem Römischen Reich und Germanien.

 

In den Rhein entwässern auf nordrhein-westfälischem gebiet u. a. die Sieg, die Erft, die Wupper (zusammen mit der Dhünn), die Ruhr und die Lippe. Das nordrhein-westfälische Einzugsgebiet des Rheins mit einer Fläche von ca. 21 000 km² nimmt etwa zwei Drittel der Gesamtfläche des Bundeslandes ein. Hier leben 13,2 Mio. Menschen, fast Dreiviertel der Gesamtbevölkerung des Landes.

 

Der Rhein ist für Nordrhein-Westfalen ein bedeutender Schifffahrtsweg. Viele Industriebetriebe haben sich dort angesiedelt. In Duisburg befindet sich der weltweit größte Binnenhafen am Rhein (siehe auch Karte 10.1 „Duisburger Häfen – Wirtschaft und Verkehr“).

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