Raumordnung

Sachsen-Anhalt - Raumordnung
978-3-14-100761-9 | Seite 11 | Abb. 5| Maßstab 1 : 2000000

Informationen

Die aktuellen rechtlichen Grundlagen der Raumordnung und Landesplanung in Sachsen-Anhalt wurden im Landesplanungsgesetz von 1998 festgelegt. Verantwortlich für die Aufstellung und Fortschreibung von regionalen Entwicklungsplänen sind die fünf regionalen Planungsgemeinschaften Altmark, Magdeburg, Harz, Anhalt-Bitterfeld-Wittenberg und Halle.

Zentrale Orte
Oberzentren dienen der Versorgung mit langfristig und episodisch benötigten Gütern und Dienstleistungen in einem Verflechtungsbereich von mindestens 300 000 Einwohnern. In Sachsen-Anhalt erfüllen die Städte Dessau-Roßlau, Halle (Saale) und Magdeburg diese Voraussetzungen.
Mittelzentren sollen in Sachsen-Anhalt in der Regel mindestens 50 000 Einwohner mit Gütern und Dienstleistungen des mittelfristigen Bedarfs versorgen. In Sachsen-Anhalt wurden 22 Orte als Mittelzentren ausgewiesen; sieben von ihnen übernehmen aufgrund ihrer Lage im räumlichen Siedlungsgefüge Teilfunktionen eines Oberzentrums.

Raumstruktur
Die engeren Stadt-Umland-Bereiche der Städte Magdeburg und Halle sind Verdichtungsräume. Sie weisen neben einer hohen Bevölkerungsdichte und einem vielfältigen Arbeitsplatzangebot auch eine Vielzahl von Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen sowie Einrichtungen der Versorgung und Betreuung auf.
Der ländliche Raum umfasst die Teile Sachsen-Anhalts, die keine Verdichtungserscheinungen aufweisen und in denen die land- und forstwirtschaftliche Flächennutzung gegenüber allen anderen Flächennutzungen überwiegt.

Verkehrsprojekte
Die A 2, die als wichtigste West-Ost-Verbindung Hannover mit Berlin verbindet und vor der Wiedervereinigung Deutschlands als Transitstrecke genutzt wurde, wurde im Zuge der Verkehrsprojekte Deutsche Einheit ausgebaut. Auch die ehemalige Transitstrecke von München nach Berlin, die heute als A 9 den Südosten von Sachsen-Anhalt schneidet, wurde im Zuge der Einheit ausgebaut. Die A 14 verläuft von Dresden über Halle nach Magdeburg; das Teilstück zwischen Magdeburg und Halle wurde erst nach der Wiedervereinigung fertiggestellt, eine Verlängerung bis nach Schwerin ist geplant. Die Südharzautobahn A 38 (Göttingen–Leipzig) wurde ebenfalls als Verkehrsprojekt der Deutschen Einheit gebaut. Zwischen 1995 und 2003 hat sich die Zahl der Bundesautobahnkilometer in Sachsen-Anhalt von 199 auf 360 erhöht.
Mehrere wichtige Eisenbahnverbindungen kreuzen das Bundesland. Die Strecke Berlin–Hannover wurde im Zuge der Einheit ausgebaut, eine Hochgeschwindigkeitsstrecke ergänzt. Die Strecke Helmstedt–Magdeburg–Berlin wurde für eine Streckengeschwindigkeit von 160 km/h ausgebaut. Im Rahmen der Schnellverbindung von Berlin über Halle/Leipzig und Erfurt nach Nürnberg wurde die Ausbaustrecke Berlin–Leipzig/Halle bereits abgeschlossen; die Neubaustrecke zwischen Erfurt und Leipzig/Halle wurde 2009 noch gebaut.
Der Flughafen Leipzig-Halle ist seit 2008 ein internationales Luftdrehkreuz der Post-Frachttochter DHL und liegt mit seinem Frachtvolumen deutschlandweit an dritter Stelle. Gemessen an der Passagierzahl rangiert der Flughafen auf Platz zwölf.
H. Kiegel

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