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Shanghai liegt an der Mündung des Jangtsekiangs in fruchtbarem, von vielen Wasserläufen und Kanälen durchzogenem Schwemmland. Wie die Karte 174/175 zeigt, wird dort zwar kein Schwemmlöss abgelagert, aber dennoch große Mengen an Feinsedimenten. Infolgedessen hat sich die Küstenlinie weiter ins Ostchinesische Meer vorgeschoben. Lag die Stadt noch im 8. Jahrhundert nahe am Meer, so liegt sie heute landeinwärts an der breiten, stark versandeten Mündung des Jangtsekiang.
Mit ihrem Hinterland ist die Stadt traditionell durch Wasserwege verbunden, auch der innerstädtische Transport erfolgte ursprünglich v. a. mit Booten und Schiffen. Seit einigen Jahrzehnten wird Shanghai zunehmend über Straßen, Autobahnen und Schienenwege angebunden, für die zahlreiche und aufwendige Brückenbauwerke errichtet wurden. Auch die Magnetschwebebahn vom Zentrum zum Internationalen Flughafen Pudong ist hier einzuordnen. Herausragend ist die Bedeutung des Überseehafens, der nach seinem Umschlag der viertgrößte weltweit ist.
Sonderwirtschaftszone Pudong
Auslöser dieser Entwicklung war der Beschluss der chinesischen Regierung, 1990 in Pudong, einem Stadtbezirk Shanghais, auf dem es damals nur Gemüse- und Reisfelder gab, eine Sonderwirtschaftszone auszuweisen. Dort herrschen andere wirtschaftspolitische, steuerliche und rechtliche Rahmenbedingungen als im sonstigen China. Dadurch werden Direktinvestitionen angezogen, die in Standorte ausländischer Unternehmen oder in Kooperationsunternehmen mit chinesischen Partnern (Jointventures) fließen. Die Produktion erfolgt in der Regel für den Weltmarkt, nicht für den Binnenmarkt. Durch die Ausweisung der Sonderwirtschaftszone kam es zur Ansiedlung zahlreicher Hightechunternehmen, die von den hervorragenden Standortfaktoren profitieren. Pudong wurde aber auch zum Sitz von Finanzinstitutionen wie der Börse. Weniger als 20 Jahre nach der Ausweisung als Sonderwirtschaftszone leben allein in Pudong fast zwei Millionen Einwohner.
W. Hassenpflug
Graphiken

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Die Bedeutung von Standortfaktoren am Beispiel der Hightechindustrie
Die entscheidenden Standortfaktoren bestimmen zunächst den Makrostandort (Raum in dem die Produktion stattfinden soll). Anschließend werden Überlegungen zum Mesostandort (Lage der Region) und Mikrostandort (konkrete Platz der Anlage) entschieden.
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