Pole und Magnetfeld der Erde

Erde - Erde - Polargebiete
978-3-14-100770-1 | Seite 42 | Abb. 3

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Die geographischen Pole sind die Projektionspunkte der gedachten Rotationsachse der Erddrehung. Die Pollagen des Magnetfeldes weichen von den geographischen Polen deutlich ab. Dabei muss man die Gebiete unterscheiden, in denen die Linien des einheitlich berechneten Magnetfeldes theoretisch zusammenlaufen (Geomagnetische Pole, festes Bezugssystem für geomagnetische Koordinaten), und jene, auf denen die Feldlinien tatsächlich senkrecht in die Erdoberfläche weisen (Magnetische Pole). Nach Vereinbarung in der Geophysik wird, entgegen der tatsächlichen Magnetrichtung (vgl. den Stabmagnet in der Karte), auf der Nordhalbkugel der Magnetische Pol als "Nordpol" bezeichnet.
Da das Magnetfeld in Stärke und Richtung zeitlichen Schwankungen unterworfen ist, wandert die Lage der Magnetischen Pole merklich von Jahr zu Jahr. So ist die Lage des magnetischen Pols in der Arktis in den letzten 150 Jahren um fast 1000 Kilometer nach Norden gewandert, gleichzeitig hat sich der magnetische Pol der Antarktis um mehr als 1000 Kilometer vom Inlandeis bis vor die antarktische Küste verlagert. Damit verändert sich weltweit die regionale Missweisung, die Abweichung der Kompassrichtung (Magnetisch-Nord) von der Meridianrichtung (Geographisch-Nord), also die Deklination, bzw. die Abweichung von den Senkrechten des Gauß-Krüger-Gitters (= Nadelabweichung). In Bremen beispielsweise betrug die Nadelabweichung 1988 genau 0,9° westlich der Nordrichtung, zurzeit nimmt sie jährlich um 0,15° ab.
V. Hochschild

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