Physischer Profilschnitt

Thüringen - Landschaften - Physische Übersicht
978-3-14-100762-6 | Seite 3 | Abb. 2| Maßstab 1 : 900000

Informationen

Der Freistaat Thüringen liegt in der östlichen Mitte Deutschlands. Im Norden und Nordosten grenzt er an Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, im Osten an Sachsen, im Süden an Bayern und im Westen an Hessen. Thüringen gehört einschließlich des Thüringer Beckens zur Deutschen Mittelgebirgsschwelle. Von der Werra und dem oberen Eichsfeld im Westen reicht sie im Osten bis über die Saale. Vor rund 70 Mio. Jahren hoben sich der Harz im Norden sowie der Thüringer Wald und das Thüringer Schiefergebirge im Süden. Zugleich senkte sich das Thüringer Becken. Gemessen an ihrem Lauf sind die wichtigsten Flüsse die Saale und ihre Zuflüsse Unstrut und Ilm sowie die Werra ganz im Westen.

Großlandschaften
Thüringen wird aufgrund seines großen Waldreichtums – rund ein Drittel der Landesfläche ist bewaldet – auch das "grüne Herz Deutschlands" genannt. Wälder tragen vor allem die Mittelgebirge. Ganz im Norden hat Thüringen einen kleinen Anteil am Unterharz. Im Südwesten erhebt sich, durch den mäandrierenden Lauf der Werra vom Thüringer Wald getrennt, die bis 751 m hohe Vordere Rhön, an die sich die von Basaltschloten durchzogene Kuppenrhön anschließt.
Größtes Mittelgebirge ist der den Süden einnehmende Thüringer Wald, der nach Osten zu nahtlos in das aus anderen Gesteinen aufgebaute Thüringer Schiefergebirge übergeht, an das sich wiederum Teile des überwiegend in Bayern liegenden Frankenwaldes anschließen. Über den Kamm der dicht bewaldeten Mittelgebirgskette verläuft der Rennsteig, früher ein historischer Grenzweg, heute ein viel begangener Wanderweg. Im zentralen Thüringer Wald liegt die höchste Erhebung Thüringens, der 982 m hohe Große Beerberg, der aus vulkanischem Porphyrgestein besteht. Jenseits der Schwarza schließt sich das vorwiegend aus Schiefern aufgebaute Thüringer Schiefergebirge an. Das dicht bewaldete Mittelgebirge geht fließend in den Frankenwald und östlich der Saale in das Vogtland über.
Zentrale Landschaft ist das von zahlreichen Flüssen durchzogene fruchtbare Thüringer Becken, das sich im Unstruttal auf knapp über 100 m absenkt. Die Nordostabdachung der südlichen Mittelgebirgskette zum Thüringer Becken sowie zum weiter östlich gelegenen kargen Holzland und zum Osterland wird wasserwirtschaftlich genutzt. Weitere, zum Teil sehr fruchtbare Beckenlandschaften sind die Goldene Aue im Norden, die hügelige Werrasenke im Südwesten und die dem Thüringer Schiefergebirge vorgelagerte Orlasenke. Das vorwiegend in Bayern gelegene Grabfeld ganz im Südwesten ist Teil des fränkischen Gäulandes.
Im Westen und Norden wird das Thüringer Becken von zahlreichen Muschelkalk- bzw. Buntsandsteinrücken umgeben. Dazu gehört auch der Hainich, Deutschlands größtes zusammenhängendes Laubwaldgebiet (vor allem Buchenbestände) und Thüringens einziger Nationalpark. Im Norden und Osten schließen sich Dün, Oberes Eichsfeld, Ohmgebirge, Hainleite, Windleite, Schmücke, Schrecke und Finne an. Ein touristischer Anziehungspunkt ist der dicht bewaldete Kyffhäuser im Norden mit der Barbarossahöhle und dem Kyffhäuserdenkmal.
E. Astor

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