Physische Übersicht

Deutschland - Deutschland - Topographie
978-3-14-100770-1 | Seite 44 | Abb. 1| Maßstab 1 : 3500000

Informationen

Die Atlasseite 44 führt in die Zeichensprache der physischen Karten ein und bietet Erinnerungshilfen an Basistechniken des Kartenlesens, die die Schülerinnen und Schüler mithilfe anderer Medien (z. B. Schulbuch, Ortsplan des Schulorts) erlernt haben.

Zur Kartenlegende
Die Übersicht über die Signaturen ist eine Art Generallegende für die Mehrzahl der physischen Karten des Atlas. Nur die Übersichtskarten (Kontinente) und die physische Weltkarte erfordern im Interesse einer klaren Darstellung der physischen Grundlagen einen modifizierten Signaturenapparat (z. B. bei den Siedlungen und Grenzen). Die einheitliche Zeichensprache in Karten verschiedenen Maßstabs erleichtert den Schülerinnen und Schülern im geographischen Anfangsunterricht die Gewöhnung an das spezifische Bild der physischen Atlaskarte des DIERCKE und ermöglicht eine regional breit gestreute Kartenarbeit von Anfang an.
Die Bildreihe zu den Landhöhen und Meerestiefen (Seite 14) ermöglicht die Rückbesinnung auf das korrekte Lesen der Höhenstufenfarben. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass Gelbbraun- und Brauntöne je nach der im Kartenausschnitt darzustellenden Höhendifferenz nicht immer denselben Höhenstufen zugeordnet werden, um ein plastisches, auch im Detail gut lesbares Abbild der Landformen zu erreichen. Die Skala auf der Atlasseite 14 erläutert daher die generelle Abfolge der Farbtöne von "hoch" nach "tief", während zum Ablesen der Höhenstufen einzelner physischer Karten jeweils die spezifische Farbskala heranzuziehen ist.
Die Atlasseite 14 dient nicht vordergründig der Einführung in die maßstäbige Verkleinerung oder in das Maßstabsrechnen, sondern erinnert an früher erlernte, für die Atlasarbeit unentbehrliche Grundfertigkeiten. Das gleiche gilt auch für die Orientierung. So kann die Seite 14 als schnell zugängliche Nachschlagemöglichkeit mit dazu beitragen, dass eine intensive Auswertung physischer Karten nicht an individuellen Defiziten bei grundlegenden Fertigkeiten des Kartenlesens scheitert.

Merkmale physischer Karten im DIERCKE Weltatlas
Physische Karten nehmen einen bedeutenden Teil der Kartenfläche des Atlas ein. Damit zeigt dieser klassische Atlaskartentyp seine Funktion als Vermittler weltweiter geographischer Basisinformationen. Das Kartenbild wirkt ruhig und klar; Kartenrand, Maßstabs- und Legendenapparat sind übersichtlich und für Schülerinnen und Schüler leicht erfassbar. Eine klare und einprägsame Darstellung von Relief und Gewässernetz mit ansprechender, ausgewogener Farbgebung macht die Karten ebenso wie die stärker zurücktretende (und damit das Kartenbild weniger störende), aber dennoch gut lesbare Kartenschrift zu einem für alle Stufen geeigneten Arbeitsmittel.
Die physischen Karten bieten ausgewählte Grundinformationen zur Verteilung von Land und Meer, zu Höhenlage und Relief, zur Bodenbedeckung (z. B. Moor, Wüste), zu Grenzen, zur Bevölkerungsverteilung, zur zentralörtlichen Hierarchie, zur Wasserwirtschaft (Stauseen), zu Verkehrswegen und Verkehrseinrichtungen (besonders in Karten größeren Maßstabs) und zum topographischen Namengut. Die Geländehöhen werden mittels der aus den von Sydowschen Regionalfarben entwickelten Höhenstufenfarben (mit und ohne Konturlinien) sowie durch Höhenmarken und Höhenzahlen dargestellt, für die Geländeplastik wird Schummerung (in der Regel bei angenommenem Lichteinfall aus Nordwest) verwendet. Gewässertiefen werden durch Tiefenstufen in Blautönen und durch blaue Tiefenzahlen wiedergegeben.
Die einzelnen Informationen sind so ausgewählt und mit Flächen-, Linien-, Kreis- und Punktsignaturen sowie verschiedenen Schriftarten so wiedergegeben und kombiniert, dass das grundrissliche Basisgefüge klar hervortritt und die einzelnen Elemente der gleichen Informationsebene leicht als zusammengehörig erkannt werden.
Die gewählten Kartenprojektionen bieten größtmögliche Formtreue im Bereich der Planisphärenkarten, bei den Übersichtskarten und weitestgehende Abstandstreue bei den Karten größerer Maßstäbe. Damit ist das Problem des angemessenen Umgangs mit dem Maßstab angesprochen. Die Projektionen der meist kleinmaßstäbigen Karten gestatten nur bedingt ein genaues Messen von Distanzen und Flächen. Mithilfe der Abbildungen auf der Rückseite des Atlaseinbands und des Textes auf Seite 259 lässt sich den Schülerinnen und Schülern verdeutlichen, dass die Verzerrungen in unterschiedlichen Richtungen einer Karte verschieden stark sind und dass sich die Maßstabsangabe daher nicht auf alle Strecken der Karte bezieht und weder für alle ihre Teile noch für alle Richtungen gilt.
Die physische Karte ist eine stark abstrahierende Darstellungsform. Sie bildet die Realität in subjektiver Filterung ab. Aus der Fülle der Objekte im Raum wird nach Inhalt und Menge eine Auswahl wiedergegeben, die wiederum nach subjektiven, dem Kartenbenutzer nicht erkennbaren Kriterien gewichtet wird. Dies zeigt sich in:
• Wahl und Anordnung der Symbole,
• Hervorhebungen durch Farbe, Strichstärke, Schrifttyp,
• Wegfall oder Aufnahme von Inhalten nach dem Hauptkriterium der Lesbarkeit der Karte, auch wenn dadurch die Realität nicht adäquat abgebildet wird.
P. Hartig

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