Paris - Stadtentwicklung von 1700 bis heute - 2017

Europa - Paris - Zeitenwende
978-3-14-100870-8 | Seite 129 | Abb. 1| Maßstab 1 : 1000000

Überblick

An einer Passage über die Seine im Bereich der Île de la Cité gründete der keltische Stamm der Parisi eine Siedlung, die nach der Unterwerfung Galliens durch Julius Cäsar (52 v. Chr.) den Namen "Nautae Parisiaci" erhielt. Die gallo-römische Stadtanlage wurde im Zuge der Völkerwanderung aufgegeben, doch unter den Merowingern setzte an gleicher Stelle erneut eine Stadtentwicklung ein.

Im Jahr 2017

Nach den Weltkriegen entwickelte sich Paris sukzessive zu einem Ballungsraum mit rund 12,5 Mio. Einwohnern (Aire urbaine, Stand 2013). Um den inneren Boulevardring entstand ein äußerer Autobahnring, der "Boulevard Périphérique", der 1973 fertiggestellt wurde und das Département Ville-de-Paris umgrenzt. Das Wachstum außerhalb des Boulevard Périphérique wurde wesentlich durch den Raumordnungsplan von 1965 gelenkt, mit dem zur Entlastung des Zentrums die Industrie in die Außenbezirke verlagert werden sollte. Um die Verkehrsverbindungen zu verbessern, wurden eine Reihe neuer Verkehrsträger projektiert, darunter Straßen, Bahnlinien und das S-Bahn-Netz Réseau Express Régional (R.E.R.). Aufgrund des prognostizierten Bevölkerungswachstums errichtete man rund um den Boulevard Périphérique fünf multifunktionale Planungsstädte (Cergy-Pontoise, Saint-Quentin-en-Yvelines, Marne-la-Vallée, Évry und Sénart), die in den folgenden Jahrzehnten mit dem Zentrum zu einem zusammenhängenden städtischen Siedlungsraum verwuchsen.

Eine großräumige Umgehung von Paris für den Fernverkehr ist kaum möglich. Alle Autobahnen und Fernstraßen führen bis an den Rand der Innenstadt, was zu bestimmten Tageszeiten zu großen Verkehrsproblemen führt. Auch die internationalen Großflughäfen Roissy-Charles de Gaulle und Orly liegen vergleichsweise dicht am Zentrum. Im Hochgeschwindigkeitsnetz der französischen Bahn (TGV) nimmt Paris eine zentrale Stellung ein.

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