Ozeanien - Physische Übersicht

Ozeanien - Australien/Ozeanien - Orientierung
978-3-14-100380-2 | Seite 137 | Abb. 1

Pazifischer Ozean

Der Pazifische Ozean bedeckt eine Fläche von 166 Millionen km2, mit seinen Nebenmeeren sind es 181 Millionen km2. Zum Vergleich: Europas Landfläche ist gut 10 Millionen km2 groß. Weite Teile des Pazifiks sind über 4000 Meter tief, in den lang gestreckten Tiefseegräben werden bis zu 11 034 Meter (Marianengraben) erreicht. Solche Gräben markieren Plattengrenzen, an denen es durch tektonische Aktivitäten wie die Verschiebung, Kollision oder Subduktion von Erdplatten immer wieder zu Vulkanismus oder Erd- und Seebeben kommt.

Australien

Australien ist mit 7,7 Millionen km² Festlandsfläche der kleinste Kontinent der Erde. Geologisch ist Australien alt und sehr stabil, es gibt keine tektonischen Aktivitäten, die mit denen in Südostasien oder Ozeanien zu vergleichen wären. Große Teile werden von Trockenräumen eingenommen, die aber nicht die extreme Trockenheit wie zum Beispiel in Nordafrika aufweisen. Die natürliche Pflanzen- und Tierwelt besteht infolge der abgeschiedenen Lage Australiens aus vielen endemischen Arten. Endemische Arten treten einzig in einer bestimmten Region der Erde auf. Häufig sind sie durch den kleinen Lebensraum vom Aussterben bedroht, sollten andere Pflanzen oder Tiere in ihren Lebensraum eindringen.

Ozeanien

Ozeanien umfasst eine Festlandsfläche von 1,3 Millionen km². Die meist kleinen Inseln liegen über eine Meeresfläche von 70 Millionen km² verstreut. Der Inselreichtum des Pazifiks ist, verglichen mit anderen Ozeanen, einzigartig. Neuseeland und Neuguinea sind geologisch junge, relativ große und zum Teil gebirgige Inseln. Da auch hier Plattengrenzen verlaufen, sind die tektonischen Erscheinungen sehr intensiv. Bei den zahlreichen kleinen Inseln handelt es sich meist um Atolle oder Vulkaninseln. Ein Atoll ist ein ringförmiges Korallenriff, an dessen Saum kleine und schmale Inseln entstehen. Nur rund ein Drittel der kleinen Inseln Ozeaniens ist bewohnt.

Datumsgrenze

Der Verlauf der Datumsgrenze beruht auf einer politischen Vereinbarung und wurde 1845 festgelegt. Bei dem Verlauf nahe des 180. Breitengrades mitten im Pazifischen Ozean wurde eine Zerteilung von zusammenhängenden Staaten vermieden. Die Festlegung einer Datumsgrenze ist nötig, da Reisende in östlicher Richtung bei jedem Wechsel der Zeitzone die Uhr eine Stunde vorstellen. Nach einer Erdumrundung hätte man so einen Tag dazu gewonnen. Überquert man nun die Datumsgrenze an einem Montag von Westen nach Osten, zum Beispiel von Asien in Richtung Amerika, ist östlich der Datumsgrenze Sonntag und der dazu gewonnene Tag wird wieder ausgeglichen. Der Verlauf der Datumsgrenze berücksichtigt die politische Zugehörigkeit der Inselgruppen im Pazifischen Ozean. Lange Zeit wurde der Inselstaat Kiribati, zu der auch die Insel Kiritimati gehört, durch die Datumsgrenze geteilt. Damit sich die Inseln des Staates auf ein gemeinsames Datum festlegen konnten, war es nötig, die Linie der Datumsgrenze deutlich nach Osten zu verschieben, sodass die Datumsgrenze in einer Ausbuchtung um die Insel Kiritimati herum verläuft.

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