Ost-Niedersachsen - Zulieferer der Automobilindustrie

Deutschland - Industrieraum Braunschweig-Wolfsburg
978-3-14-100800-5 | Seite 37 | Abb. 5| Maßstab 1 : 500000

Überblick

Industrielle Schwerpunkte im östlichen Niedersachsen waren traditionell der Maschinenbau sowie die Optik- und Nahrungsmittelindustrie. Mitte des 20. Jahrhunderts verschob sich der Schwerpunkt hin zur Automobilindustrie. Dafür gab es bereits Anknüpfungspunkte wie die traditionsreichen Büssing-Werke für Busse und Lastkraftwagen (gegründet 1903) oder – als potenzieller Zulieferer – die Stahlerzeugung in Peine bzw. Salzgitter. Heute prägt die Automobilindustrie die Wirtschaftsstruktur im östlichen Niedersachsen entscheidend.

Standortverflechtungen in der Autoindustrie

Im Zentrum der Automobilindustrie steht das Volkswagen-Werk in Wolfsburg (vgl. 37.1). Dort findet zum einen die Endmontage von Pkw statt, zum anderen werden die weltweiten Geschäfte des Volkswagen-Konzerns von hier gesteuert (vgl. 37.3). Allein in der technischen Entwicklungsabteilung arbeiten in Wolfsburg rund 9300 Beschäftigte. Es bestehen enge Verflechtungen mit der Hochschul- und Forschungslandschaft der Region.

Volkswagen ist in Ostniedersachsen mit weiteren Hauptwerken zur Endmontage bzw. Fertigung von Komponenten in Hannover, Salzgitter und Braunschweig vertreten. Die Endmontage erfolgt nach dem Just-in-Time-Prinzip zur Minimierung von Lager- und Logistikkosten. Komplexe Komponenten wie Motoren, Getriebe, Fahrwerk und Abgasanlagen werden in Werken des Unternehmens selbst gefertigt.

Andere Komponenten wie Karosserieteile, Sitze, Fenster oder Dichtungen werden dagegen von externen Zulieferbetrieben an zahlreichen Standorten in der Region hergestellt, zum Beispiel in Hildesheim oder Wolfenbüttel. Die Zulieferer und die Volkswagen-Werke bilden ein dichtes Netz; sie sind horizontal und vertikal eng miteinander verflochten.

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