Nordsahara

Afrika - Afrika - Sahara und Sahel
978-3-14-100870-8 | Seite 189 | Abb. 4

Überblick

Die Grundlage der Wasserversorgung von Oasen wie Ouargla bilden poröse Gesteinskörper, unter denen für Wasser undurchlässige Schichten aus anderen Gesteinen, Ton oder Lehm verlaufen. Diese Sperrschichten sorgen dafür, dass sich Wasser sammeln kann.

Grundwasservorkommen in der Sahara können zum einen fossiler Herkunft sein, das heißt, ihre Bildung geht auf Abschnitte der Erdgeschichte zurück, während denen in der Sahara ein anderes, niederschlagsreicheres Klima herrschte (zum Beispiel im Pleistozän, als Nord- und Mitteleuropa weitgehend von Gletschern bedeckt und die Landschaftszonen nach Süden verschoben waren). Der Nachteil solcher Wasservorkommen ist, dass sie nicht regenerierbar sind und eine endliche Nutzungsdauer haben. Zum anderen können Grundwasservorkommen in Sahararaum auch durch einfließendes Grundwasser aus den Randgebirgen, insbesondere dem Atlas, entstehen. Sie regenerieren sich bei nachhaltiger Nutzung, sofern der Grundwasserzufluss auch gegenwärtig anhält und nicht mehr Wasser austritt als nachfließt.

Wasser aus unterirdischen Vorkommen kann in Artesischen Brunnen ohne Pumpen an die Erdoberfläche treten, entweder in natürlichen Quellen oder nach Bohrungen. Dafür muss der Austrittsort des Wassers niedriger liegen als die höchsten Teile des Grundwasservorkommens. Dies kann zum Beispiel in einer Senke im Vorland eines Gebirges der Fall sein. Zudem muss die Wasser führende Schicht nach oben und unten abgedichtet sein, zum Beispiel durch Tonbänder. Artesische Brunnen kommen zum Erliegen, wenn sich das Grundwasservorkommen, aus dem sie gespeist werden, nicht fortlaufend erneuert und in der Folge der Quellort überall höher liegt als der Wasserkörper.

In vielen Oasen sank der Grundwasserspiegel in den letzten Jahrzehnten stark. Heute wird das kostbare Nass zunehmend aus Brunnen, die in immer größere Tiefen reichen, nach oben gepumpt; die Schüttung der natürlichen Quellen ist rückläufig.

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