Norddeutsches Tiefland

Deutschland - Deutschland - Naturraum
978-3-14-100870-8 | Seite 61 | Abb. 2

Überblick

Während der jüngsten Eiszeiten drangen Gletscher aus Skandinavien bis weit in das heutige Mitteleuropa vor. An ihrer Stirn türmten sie bis zu 200 m hohe Endmoränen auf. Diese setzen sich heute als oft bewaldete Erhebungen und schmale Hügelketten deutlich vom Tiefland in ihrer Umgebung ab. Die Transportkraft der Gletscher war so groß, dass sogar Gesteinsbrocken mit mehreren Meter Durchmesser abgelagert wurden ("Findlinge").

Das Schmelzwasser, das vom Gletscher wegfloss, transportierte feines Material mit sich fort. Vor dem Gletscher wurde zunächst der Sand abgelagert, in ausgedehnten, fast ebenen Sandern. Heute befinden sich dort ausgedehnte Heidelandschaften oder Kiefernwälder. Das Schmelzwasser floss durch das breite Urstromtal ab, das am niedrigsten lag. Es wird gegenwärtig v. a. als Grünland genutzt.

Als es wieder wärmer wurde, zogen sich die Gletscher nach Norden zurück. Große Gebiete wurden wieder eisfrei. Es entstanden die ausgedehnten, flachen bis welligen Grundmoränen, heute verbreitet ackerbaulich genutzt. Sie lagen etwas höher als Sander und Urstromtäler, aber niedriger als die Endmoränen.

Grundmoräne, Endmoräne, Sander und Urstromtal bilden zusammen eine Glaziale Serie.

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