Nord- und Mittelhessen - Physische Karte

Nord- und Mittelhessen - Nord- und Mittelhessen - Physische Karte
978-3-14-100389-5 | Seite 8 | Abb. 1| Maßstab 1 : 500000

Überblick

Die Karte zeigt den nördlichen Teil Hessens sowie Teile Mittelhessens. Eine klare geographische Abgrenzung zwischen Nordhessen und Mittelhessen gibt es nicht; die Linie verläuft etwa von Marburg (Planquadrat C 3) über Alsfeld (D 3) bis nach Hünfeld (E 3). Auf politischer Ebene wird Nordhessen oft mit der Fläche des Regierungsbezirkes Kassel abgegrenzt und Mittelhessen mit der Fläche des Regierungsbezirkes Gießen (vgl. Karte 28.1 „Hessen – Verwaltung“). Problematisch bei dieser Zuordnung ist jedoch insbesondere der Landkreis Fulda, der aufgrund seiner geographischen Lage eigentlich zu Osthessen gerechnet werden muss.

Besiedlung und größte Städte

Insgesamt sind der nördliche und mittlere Teil Hessens relativ dünn besiedelt; hierbei spielen insbesondere die vielen Mittelgebirgslagen eine Rolle. Zusammen genommen leben in Nord- und Mittelhessen etwa 2,3 Millionen Menschen (Südhessen im Vergleich: fast 4 Mio. Einwohner). Bevorzugte Siedlungsräume sind die Beckenlandschaften wie Gießener Becken (Planquadrat C 3), Amöneburger Becken (C 3), Schwalm (D 3), Fuldaer Becken (E 3), Waberner Senke (D 2) und Kasseler Becken (D/E 2).

 

Die mit Abstand größte Stadt in Nordhessen ist die kreisfreie Stadt Kassel (201 600 Einwohner); dahinter folgen Bad Hersfeld (29 800 Einw.), Baunatal (27 800 Einw.) und Korbach (23 600 Einw.). Die größte Stadt Mittelhessens ist Gießen (88 500 Einw.), gefolgt von Marburg (76 900 Einw.), Wetzlar (53 000 Einw.) und Limburg (35 200 Einw.). Im osthessischen Fulda leben 68 600 Einwohner (jeweils Stand Dezember 2018).

Landschaften

Landschaftlich sind Nord- und Mittelhessen durch waldreiches Mittelgebirge gekennzeichnet. Hierzu zählen im nördlichen Teil das Rothaargebirge (höchste Erhebung im hessischen Teil ist der Ettelsberg mit 838 m), der Meißner (höchste Erhebung: Kasseler Kuppe, 754 m), der Kellerwald (höchste Erhebung: Wüstegarten, 675 m), der Knüll (höchste Erhebung: Eisenberg, 634 m), der Habichtswald (höchste Erhebung: Hohes Gras, 615 m), der Reinhardswald (höchste Erhebung: Staufenberg, 472 m) und der Burgwald (höchste Erhebung: Tauschenberg, 407 m). Die höchste Erhebung in Mittelhessen ist der Taufstein im Vogelsberg (773 m); der Vogelsberg gilt als das größte geschlossene Vulkangebirge in Europa.

 

Die Mittelgebirgszüge sind von zahlreichen Senkengebieten zerschnitten, insbesondere von den Flusstälern der Werra, Schwalm, Eder und Fulda im Norden sowie der Dill, Lahn und Ohm im mittleren Teil.

Gewässer

Zu den bekanntesten und wichtigsten Flüssen im nördlichen Teil zählen Werra und Fulda, die sich in Hannoversch Münden zur Weser vereinen (Planquadrat E 2). Die Fulda bildet mit 215 Kilometern Länge zugleich den Fluss mit der größten Fließlänge innerhalb Hessens. Der größte Nebenfluss der Fulda ist die Eder; sie erstreckt sich über 129 Kilometer Länge auf hessischem Gebiet (Gesamtlänge: 176 km). Im Verlauf der Eder liegt der Edersee, der größte Stausee Hessens (C/D 2; siehe auch Anmerkungen zu den Karten auf S. 12/13 „Edersee – Karte, Luftbild und Maßstab“). Weitere große Stauseen in Nordhessen sind die Diemeltalsperre (C 2) und die Twistetalsperre (D 2).
Der mittlere Teil Hessens wird vor allem von der Lahn bestimmt; die Lahn durchfließt Hessen auf einer Länge von 166 Kilometern (Gesamtlänge: 246 km) und bildet damit den zweitlängsten Flussabschnitt auf hessischem Gebiet. Die größten Nebenflüsse der Lahn sind Dill und Ohm.

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