Nigeria/Mexiko/China/Japan - Altersaufbau

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978-3-14-100870-8 | Seite 38 | Abb. 1

Überblick

Die Altersverteilung der Bevölkerung eines Landes kann anschaulich in sogenannten Bevölkerungspyramiden dargestellt werden. Daraus ist ablesbar, wie viele Menschen es in einem Jahrgang oder einer bestimmten Altersgruppe gibt, unterschieden nach Männern und Frauen. Bevölkerungspyramiden haben oft eine markante Form, aus der auf die künftige Entwicklung geschlossen werden kann.

Der Altersaufbau in Nigeria, dem bevölkerungsreichsten Land in Afrika, ist typisch für den Kontinent. Die Form der Bevölkerungspyramide erinnert an einen Tannenbaum. Rund 44 Prozent der Nigerianer sind jünger als 15 Jahre. Die Bevölkerung des Landes wird also mittelfristig stark wachsen. Bei einem Wachstum von 2,5 Prozent pro Jahr wird sie sich bis 2050 von derzeit 170 Mio. auf knapp 400 Mio. Menschen mehr als verdoppeln. Die Lebenserwartung bei der Geburt ist sehr niedrig, und die Fruchtbarkeitsrate (TFR) liegt mit 5,6 weit über dem Reproduktionsniveau von 2,1.

Ein ganz anderes Bild zeigt die Bevölkerungspyramide Japans, die in etwa denjenigen der entwickelten Länder Europas entspricht. Hier wird die Bevölkerung bis 2050 abnehmen. Ähnlich wie in China werden die jungen Jahrgänge mit abnehmendem Alter immer kleiner. Zu den Auswirkungen sinkender Geburtenraten tritt der verstärkende Effekt, dass es eine immer geringere Anzahl potenzieller Eltern gibt. Der Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung nimmt dagegen zu. Häufig wird in diesem Zusammenhang von der Überalterung einer Gesellschaft gesprochen. Daraus ergeben sich große Herausforderungen für die Politik. In Japan ist dieser Prozess deutlich weiter fortgeschritten als in China. Die Bevölkerungspyramide Japans zeigt darüber hinaus auffällige Einschnitte, die ähnlich wie in Deutschland auf Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges zurückzuführen sind (hohe Opferzahlen, verkleinerte potenzielle Elterngenerationen).

Mexiko nimmt eine Zwischenstellung ein. Die Form der Bevölkerungspyramide erinnert an einen Bienenkorb. Die Bevölkerung wird bis 2050 von 115 Mio. auf rund 150 Mio. Menschen wachsen. Die Wachstumsrate beträgt gegenwärtig 1,4 Prozent pro Jahr, wird aber in den kommenden Jahrzehnten sinken. Die Lebenserwartung bei der Geburt ist hoch, und die Fruchtbarkeitsrate (TFR) liegt mit 2,2 nur knapp über dem Reproduktionsniveau von 2,1. Die Bevölkerung des Landes wird also mittelfristig nicht mehr stark wachsen, sondern einen "stationären" Zustand annehmen.

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