Niederlande/Belgien/Luxemburg - physisch

Europa - Benelux - Länder
978-3-14-100770-1 | Seite 112 | Abb. 1| Maßstab 1 : 2000000

Informationen

Zur Nordseeküste zählen die vorgelagerten Inseln, Halligen und Platen, das Watt, die Marschen und die großen Flussmündungen. Die Landschaft wurde geprägt durch die Senkung des Nordseebeckens seit dem Tertiär, die mehrfache Eisbedeckung im Quartär und den nacheiszeitlichen Meeresspiegelanstieg
Die nacheiszeitliche Küstendynamik (z. B. die Exposition zu Meeresströmungen) hat wesentlich zur heutigen Gestalt der Küsten beigetragen.
Die Landschaften des Norddeutschen Tieflandes zwischen der Küstenregion und der Mittelgebirgsschwelle wurden während der Eiszeiten geformt. Sie gehören entweder zum Jung- bzw. Altmoränengebiet oder zu den nur periglazial beeinflussten Landschaften des Tieflandes. Die Jungmoränengebiete wurden während der letzten Eiszeit, der Weichseleiszeit, glazial umgeformt. Sie lassen sich grob in Grund- und Endmoränen, Sander sowie Urstromtäler bzw. Schmelzwasserabflussrinnen gliedern
Die Altmoränengebiete wurden vor allem während der älteren Saaleeiszeit glazial geformt und während der jüngeren Weichselkaltzeit periglazial überformt. Die ehemals frischen glazialen Formen wurden später abgetragen und eingeebnet. Die Altmoränengebiete sind mit Ausnahme der großen Flüsse gewässerarm und enthalten mancherorts Lössablagerungen.
Periglazial geprägt ist das Vorland der Mittelgebirgsschwelle. Eventuelle Spuren des glazialen Formenschatzes älterer Eiszeiten sind hier kaum noch erkennbar.
M. Felsch

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