Nördliches Rheinland-Pfalz - Physische Karte

Nördliches Rheinland-Pfalz - Nördliches Rheinland-Pfalz - Physische Karte
978-3-14-100390-1 | Seite 8 | Abb. 1| Maßstab 1 : 500000

Überblick

Die Karte zeigt den nördlichen Teil und die Landesmitte von Rheinland-Pfalz. Im Nordwesten erstreckt sich die Eifel, im Nordosten der Westerwald, in der Landesmitte verläuft der Hunsrück und im Osten der westliche Taunusrand. Alle vier Mittelgebirge zählen geologisch zum Rheinischen Schiefergebirge. Etwas nördlich von Bingen (Planquadrat E 4) fließt der Rhein als Mittelrhein bis zur nordrhein-westfälischen Landesgrenze bei Remagen (Planquadrat D 2) ausschließlich durch rheinland-pfälzisches Gebiet.

Die Eifel

Die Eifel liegt etwa zwischen den Großstädten Aachen im Nordwesten, Trier im Südwesten, Bonn im Nordosten und Koblenz im Südosten. Im Westen erstreckt sich die Eifel bis nach Belgien und Luxemburg, geht dort aber in die Ardennen bzw. den Ösling über. Im Süden markiert das Moseltal die natürliche Grenze, im Osten das Mittelrheintal. Im Norden geht die Eifel in die Zülpicher Börde als Teil des niederrheinischen Tieflandes über. Die Eifel zeigt sich in weiten, flachwelligen Hochflächen, die von einzelnen Bergrücken wie die Schneifel durchzogen werden. Flüsse wie Kyll und Ahr haben besonders in den Randbereichen der Eifel größere und tiefe Täler ausgebildet. Mit der Hohen Acht (747 m), einem erloschenen Vulkankegel, befindet sich die höchste Erhebung der Eifel auf rheinland-pfälzischem Gebiet (Planquadrat D 3). Wie die Hohe Acht sind weite Teile der Eifel vulkanisch geprägt. Die Vulkaneifel, die sich großräumig etwa von Manderscheid, Daun, Mayen bis nach Koblenz erstreckt, zeigt heute noch aktiven Vulkanismus. Dort befindet sich auch der Laacher See, ein Caldera-See, der zugleich der größte See in Rheinland-Pfalz ist.

Der Westerwald

Der Westerwald verläuft südwestlich des Dreiländerecks von Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, wobei die größten Teile des Mittelgebirges auf rheinland-pfälzischem Gebiet liegen. Ebenso wie die Eifel ist der Westerwald stark vulkanisch geprägt. Naturräumlich lässt sich der Westerwald in den Hohen Westerwald, Oberwesterwald und Niederwesterwald gliedern. Der Hohe Westerwald stellt als waldreiche, wellige Hochfläche den östlichen Teil des Mittelgebirges dar. Dort befindet sich mit der Fuchskaute (656 m) auch die höchste Erhebung des Westerwaldes (Planquadrat F 2). Den zentralen und südlichen Teil des Westerwaldes bildet der Oberwesterwald, der sich als hügeliges Hochland zeigt und südlich in das Limburger Becken übergeht. Den westlichen Teil des Westerwaldes prägt der Niederwesterwald, ein zertaltes Rumpfgebirge mit Senken und Hochflächen. Zu den Senkungsgebieten gehören die Dierdorfer und die Montabaurer Senke mit ihren großen Tonvorkommen – dort liegt das auch das Kannenbäckerland, das für seine Tonindustrie bekannt ist.

Der Hunsrück

Der Hunsrück erstreckt sich südlich der Mosel und westlich des Rheins. Das Mittelgebirge prägt landschaftlich den mittleren Teil von Rheinland-Pfalz und weist die höchste Erhebung des Bundeslandes, den Erbeskopf (816 m) auf (siehe auch Erläuterungen zur Karte 10/11 „Südliches Rheinland-Pfalz – Physische Karte“).

Der Taunus

Der Taunus bildet das südöstlichste Teilgebirge des Rheinischen Schiefergebirges. Er erstreckt sich ebenso wie der Westerwald rechtsrheinisch und liegt überwiegend auf hessischem Gebiet. Lediglich Teile im Nordwesten – zwischen Rhein, Lahn und Aar – gehören zu Rheinland-Pfalz. Naturräumlich zählt dieses Gebiet zum Hintertaunus, genauer zum westlichen Hintertaunus. Landschaftlich eingebettet findet sich dort auch die weite Hochfläche des Einrich, der sich in durchschnittlich rund 250 bis 450 Metern Höhe vom Aartal im Osten bis zum Rhein im Westen und zur Lahn im Norden zieht. Mitten durch die Landschaft des Einrich verlief früher der römische Limes.

Mittelrhein und Mosel

Der Rhein – insbesondere der Abschnitt des Mittelrheins – und die Mosel sind die beiden größten Flussläufe im nördlichen und zentralen Landesteil. Als Mittelrhein wird der Rheinabschnitt zwischen Bingen (Binger Loch) und Bonn (Drachenfels bei Königswinter) bezeichnet. Der Strom hat sich hier tief in das Rheinische Schiefergebirge eingeschnitten und dabei das landschaftlich eindrucksvolle Mittelrheintal als sogenanntes Durchbruchstal geschaffen. Auch die Mosel hat ein tief eingeschnittenes, mäanderreiches Tal quer durch das Rheinische Schiefergebirge geformt.
Rhein und Mosel spielen eine wichtige Rolle für die Binnenschifffahrt. Dabei stellt das Mittelrheintal aufgrund seiner engen Kurven und Untiefen eine Engstelle und damit eine besondere Herausforderung für die Schifffahrt dar. Entlang der Mosel sind zahlreiche Staustufen zur Bewältigung der Höhenunterschiede installiert; allein zehn Staustufen gibt es auf der Strecke Trier – Koblenz.

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