Mumbai - Überflutung nach Monsunregen - Satellitenbild

Asien - Asien - Klima und Monsun
978-3-14-100380-2 | Seite 100 | Abb. 1

Überblick

Die sommerlichen Monsunregenfälle in Mumbai sind besonders hoch (s. Klimadiagramm). Der Niederschlag allein im Monat Juli beträgt fast 140 % des gesamten Jahresniederschlags von Berlin. Diese hohen Niederschläge entstehen durch die Lage unmittelbar am Meer und die im Sommer vom Meer her wehenden Winde (siehe auch Karten 101.3 „Asien – Niederschläge“ und 101.4 „Südasien – Jahreszeitlicher Monsun“), die in Verbindung mit den östlich von Mumbai gelegenen Westghats Steigungsregen verursachen. Die niedrig gelegenen Sumpfgebiete im Osten und Nordwesten Mumbais sind in der Folge von Überschwemmungen bedroht, aber auch rund ein Drittel des bebauten Stadtgebiets ist davon betroffen – mit verheerenden Auswirkungen auf die Stadt und ihre Bewohner. Da es in Mumbai nur wenige noch unbebaute, überschwemmungssicher gelegene Flächen gibt, ist der Spielraum gering, überschwemmungssicher gelegene Stadtteile zu errichten. Viele Bewohner der zahlreichen Slums Mumbais verfügen weder über einen Anschluss an die Trinkwasserversorgung noch an die Kanalisation. Abwässer versickern im Boden oder gelangen über Wasserläufe ins Meer. Dort, in geringer Entfernung von der Küste, enden auch einige Rohre der zentralen Kanalisation der anderen Stadtteile Mumbais und der Siedlungen im Hinterland. Nur ein Teil der dort anfallenden Abwässer wird in Klärwerken gereinigt. Das Meer ist daher stark mit Schadstoffen und Müll belastet. Die Trinkwasserversorgung Mumbais ist überwiegend vom Hinterland abhängig. Zwar gibt es im Zentrum der Insel Salsette ein Wasserschutzgebiet und im Stadtgebiet einige Wasserwerke. Sie allein können aber den Bedarf nicht decken. Zudem bestehen Risiken für die Trinkwasserversorgung Mumbais infolge der Monsun-Überschwemmungen und der vielfach unkontrolliert ausgebrachten Abwässer.

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