Mexiko-Stadt - Innenstadt

Amerika - Mexiko - Lateinamerikanische Stadt
978-3-14-100803-6 | Seite 223 | Abb. 6| Maßstab 1 : 50000

Überblick

Die Karte zeigt einen Teil von Mexiko-Stadt, den Stadtbezirk Cuauhtémoc. Dort befindet sich das historische Zentrum der Stadt an einer Stelle, an der auch das Zentrum der Aztekenstadt Tenochtitlan lang. Aus dieser Periode der Stadtgeschichte sind keine Bauwerke mehr erhalten. Tenochtitlan lag auf Inseln im Texcoco-See, die über Dämme mit dem Festland verbunden waren. Die Spanier zerstörten die Gebäude der Stadt und errichteten auf ihren Resten eine neue Kolonialstadt mit einem quadratischen zentralen Platz im Zentrum. Auf den Ruinen des Palastes des Moctezuma entstand der Palast des Vizekönigs, auf dem Gelände der Großen Pyramide von Tenochtitlán, eines Tempels von herausragender Bedeutung für die Azteken, die Kathedrale. Deren Reste sind heute als Ausgrabung zugänglich.

Das Erscheinungsbild der Stadt entsprach zu dieser Zeit in den Grundzügen dem Modell der Kolonialstadt (s. 223.4). Die folgenden Jahrhunderte waren vom Ringen mit den katastrophalen Überschwemmungen gekennzeichnet, erst um 1800 verbesserte sich die Situation grundlegend. Der ehemalige Seeboden wurde zunehmend besiedelt.

Das historische Stadtzentrum wird heute zum einen touristisch genutzt, zum anderen als Dienstleistungsstandort (Büros, Einzelhandel). Zahlreiche öffentliche Einrichtungen befinden sich dort oder in unmittelbarer Nachbarschaft. Darunter sind der Nationalpalast (der Sitz der Regierung Mexikos) und das Parlament. Sie zeigen exemplarisch die Hauptstadtfunktionen, die in der Innenstadt konzentriert sind. Deren wirtschaftliches Gegenstück ist das westlich anschließende moderne Stadtzentrum. Dass sich dort Büros, Dienstleistungsunternehmen und Unternehmenszentralen konzentrieren, zeigen unter anderem der Wolkenkratzer Torre Latinoamericana und die Pemex-Zentrale (staatlicher Erdölkonzern).

Spiegelbildlich zum Modell der lateinamerikanischen Stadt (223.4) schließen sich an das moderne Geschäftszentrum im Westen die Wohnviertel der Oberschicht an. Südlich davon liegt die grüne Lunge von Mexiko-Stadt, Bosque de Chapultepec (400 Hektar groß). Dort gruppieren sich kulturelle Einrichtungen. Damit zeigt die Innenstadt von Mexiko-Stadt eine deutliche funktionale Gliederung.

Der restliche Raum des Stadtzentrums wird von einzelnen Gewerbegebieten, die lediglich im Nordwesten eine Art Sektor oder zusammenhängendes Band bilden, und den Wohngebieten der Mittelschicht eingenommen. Ein dichtes Netz an Hauptstraßen erschließt die Innenstadt für den Autoverkehr. Der öffentliche Verkehr wird von der U-Bahn, Metrobussen und Kleinbussen getragen.

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