Meerfelder Maar - Physische Karte

Rheinland-Pfalz - Vom Bild zur Karte
978-3-14-100857-9 | Seite 8 | Abb. 2| Maßstab 1 : 7500

Überblick

Das Meerfelder Maar ist ein typisches Maar und damit vulkanischen Ursprungs. Es liegt am kleinen Ort Meerfeld in Rheinland-Pfalz, etwa drei Kilometer von Manderscheid entfernt (vgl. Nördliches Rheinland-Pfalz, Gradfeld C 3). Der Kraterrand erhebt sich bis zu 515 Meter über dem Meer. Mit einem Durchmesser von rund 1 700 Metern ist das Meerfelder Maar das größte Maar in der Vulkaneifel. Der wesentlich größere Laacher See, der oft als größtes Eifelmaar bezeichnet wird, ist kein Maar, sondern eine Caldera.

Entstehung des Maares

Die Entstehung des Meerfelder Maares reicht mindestens 29 000 Jahre zurück, neuere Untersuchungen ergeben ein Alter von rund 40 000 bis 80 000 Jahren. Maare sind in die Erdoberfläche eingetiefte Sprengtrichter. Sie entstehen durch phreatomagmatische Eruptionen. Zu solchen Eruptionen kommt es, wenn heißes, gasreiches Magma beim Aufsteigen auf Meerwasser oder, wie beim Meerfelder Maar, auf eine grundwasserreiche Gesteinsschicht trifft. Es bilden sich große Mengen von überhitztem Wasserdampf, der sich explosionsartig ausdehnt. Die Folge sind heftige unterirdische Explosionen, bei denen die umliegenden Gesteinspakete zertrümmert und empor geschleudert werden. Je nachdem, wo sich das Zentrum der Explosion befindet, ergeben sich bei oberflächennaher Explosion Explosionskrater, oder, wenn sich die Explosion in größerer Tiefe ereignet, Einbruchtrichter. Das Meerfelder Maar ist ein Einbruchtrichter – bei der Explosion im Untergrund entstand ein Hohlraum, in den das überlagernde Gestein, das nicht durchbrochen wurde, schließlich einbrach.

Der Maarsee

Der Einbruchtrichter des Meerfelder Maares war zum Zeitpunkt seiner Entstehung noch nicht mit Wasser gefüllt. Weil der Trichter aber tiefer als die Erdoberfläche lag, füllte er sich im Laufe der Zeit mit Wasser und es entstand der Maarsee. Die heutige Wasseroberfläche des Sees liegt rund 336 Meter über dem Meer, die Wasserfläche beträgt knapp 25 ha, die Wassertiefe reicht bis 18 Meter. In seiner Ausdehnung und Wassertiefe entspricht der See allerdings nur noch einem Restsee. So wurde der Wasserspiegel im 19. Jahrhundert künstlich um zwei Meter abgesenkt, um neue landwirtschaftliche Nutzflächen (Wiesen und Weiden) zu gewinnen. Die Kosten übernahmen damals der Staat und die Provinz. Aus Dankbarkeit darüber errichtete die Gemeinde Meerfeld einen kleinen Obelisken, der sich nordöstlich des Ortes an der Zufahrt zum Meerfelder Maar besichtigen lässt.

Tourismus und Naturschutz

Der rund 350 Einwohner zählende Ort Meerfeld ist ein staatlich anerkannter Erholungsort. Er erstreckt sich südlich des Meerfelder Maares und befindet sich noch innerhalb des Einbruchtrichters. Die Region lockt insbesondere Naturliebhaber und Erholungssuche an. Der See und die waldreiche Umgebung laden zum Angeln, Schwimmen und Wandern ein.

1985 wurde das Meerfelder Maar als 260 ha großes Naturschutzgebiet ausgewiesen. Seitdem konnten Flächen, die früher intensiver landwirtschaftlicher Nutzung unterlagen, zu extensivem Grünland umgewandelt werden. Entlang des Seeufers finden sich heute naturnahe Feuchtwiesen mit seltenen Tier- und Pflanzenarten.

S. Lemke

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